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Frau eines Politikers

Die Frau eines Spitzenpolitikers: ein undankbarer und unbezahlter, aber unersetzlicher Job. Medienpräsenz ist selbstverständlicher Bestandteil des Jobs – eigenständige Auftritte sind kaum möglich. Es handelt sich um eine Statistinnenrolle.

Der Freitod von Hannelore Kohl im Juli diesen Jahres hat u. a. das Problemfeld Politikerfrau wieder ins Bewußtsein gerückt. „Rücken freihalten“, Familienwerte darstellen: so begleitete Hannelore Kohl die geistig-moralische Wende der Republik, die aus den Tiefen der sozialdemokratischen Lotterjahre zur Kohl- und CDU-Spendenaffäre führte.

Soeben hat Karin Stoiber mitgeteilt, ihr liege nichts daran, ihre Rolle nationaler anzulegen.

Christa Müller, „ausgewiesene Wirtschaftsexpertin“ (Berliner Zeitung), hatte nach dem Wahlsieg 1998 an der Steuerreform im Team des damaligen Finanzministers Oskar Lafontaine (SPD) mitgearbeitet. Sie war gewarnt. „Eingezwängt ins Rollenkorsett, achtet Müller darauf, von der Steuerreform ,ihres Mannes‘ zu sprechen“, beobachtete Jungle World. Vergebens.

Reaktionen auf Christa Müller:

– „Oskars Hillary“ (Zeit)

– „Schröders Schattenmann hat eine Schattenfrau“ (Berliner Morgenpost)

– „Der Buhmann der Banker kriegt ein paar Tips von seiner Lady Macbeth“ (The Times)

– „Lafontaine – regiert seine Frau jetzt mit?“ (Bild am Sonntag)

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