: worst case neuseeland
Fast Exland der Vögel
Für Inseln werden fremde Arten schnell zur Katastrophe. Besonders hart getroffen hat es Neuseeland. „Das Land der Vögel“, sagt Biologe und Wissenschaftsautor Bernhard Kegel. „Noch“, fügt er hinzu. Auf der Insel lebten ursprünglich, bis auf zwei Fledermausarten, keine Säugetiere. Nach gut 300 Jahren Besiedlung treiben heute 54 Säugetierarten auf der Insel ihr Unwesen: Ratten, Wiesel, Katzen, Hausschweine, sogar Elche. „Die Vogelwelt ist ins Hintertreffen geraten“, sagt Kegel. Hinzu kommt die Zerstörung des Lebensraums: Neuseeland war ursprünglich komplett bewaldet. Heute sind 53 Prozent der Landesfläche Weideland. Spektakulär ist der Fall des Kakapo (Foto), der es als „fettester Papagei der Welt“ zu internationaler Prominenz gebracht hat. Der flugunfähige Vogel ist vom Aussterben bedroht, nur noch 56 Tiere leben auf den Inseln „Little Barrier“, „Codfish“ und „Maud Islands“. Die Regierung hat sie umgesiedelt. Auf den drei Inseln haben die dicken Papageien keine Feinde, bis dorthin sind die Säugetiere nicht gekommen. Auch das neuseeländische Nationaltier, der ebenfalls flugunfähige Kiwi, hat große Probleme mit ausgewilderten Katzen und Wieseln. CV
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