Schülerinnen unbehelligt

Protestanten demonstrieren schweigend gegen den Weg der kleinen Belfaster Katholikinnen zur Grundschule

BELFAST afp ■ Die katholischen Schulmädchen der Holy-Cross-Grundschule in Belfast sind gestern zum ersten Mal seit Anfang der Woche ohne Zwischenfälle zu ihrer Schule gelangt. Zwischen Polizeifahrzeugen und in Begleitung ihrer Eltern passierten sie die Ardoyne Road. Die protestantischen Bewohner drehten ihnen den Rücken zu oder beobachteten sie schweigend. In den Tagen zuvor hatten rund 200 Protestanten die Mädchen auf ihrem Weg durch das protestantische Viertel mit Steinen und Flaschen beworfen. Am Mittwoch wurden vier Polizisten verletzt, als eine Brandbombe explodierte. Am Donnerstag waren die Mädchen und ihre Eltern mit Schimpftiraden und Pfiffen empfangen worden. Die Übergriffe waren auch bei Protestantenführern auf harsche Kritik gestoßen. Gestern sollte ein 16-jähriger Protestant beigesetzt werden, der am Dienstag von einer Katholikin überfahren worden war. Gegen die Frau wird ermittelt.