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Rosigere Arbeit

■ Die beruflichen Qualifikationen von MigrantInnen sollen mehr genutzt werden

Die schlechte Nachricht vorweg: Noch immer ist die Arbeitsmarktsituation von Migranten in Hamburg nicht gerade rosig. Das gaben Ausländerbeauftragte Ursula Neumann und Karl-Heinz Klemann, stellvertretender Leiter des Arbeitsamtes, gestern im Rathaus bekannt. 15.200 arbeitslose Migranten gibt es derzeit in der Stadt, was einem Prozentsatz von 22 Prozent aller Erwerbslosen entspricht. Von den 760.000 Hamburger Arbeitnehmer haben acht Prozent einen Migrationshintergrund. „Diese Migranten haben häufig niedrig bezahlte Positionen inne. Allein 14 Prozent arbeiten als Reinigungskräfte“, sagte Neumann. Klemann erklärte eine Ursache: „Schulabschluss oder Berufsqualifikationen aus den Heimatländern werden hier oft nicht anerkannt.“ So berechtige zum Beispiel ein türkisches Abitur hier nicht zum Studium.

Hier folgt die gute Nachricht: Um vorhandene Qualifikationen nicht brachliegen zu lassen, sondern dieses Potenzial zu nutzen, haben Stadt und Arbeitsverwaltung der Stiftung Berufliche Bildung (SBB) den Auftrag erteilt, sich um benachteiligte Zielgruppen auf dem Arbeitsmarkt zu kümmern. Elke Loh von der SBB erläutert das Prinzip: „Wir wollen Beschäftigten helfen, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind, weil sie nicht oder nur unzureichend qualifiziert sind.“ In einem zweijährigen Kurs wird auf die Facharbeiterprüfung der Handelskammer vorbereitet. Die 95 Prozent der Teilnehmer, die die Prüfung durchschnittlich bestehen, haben Chancen auf einen besser bezahlten Arbeitsplatz. cip

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