piwik no script img

... und sonst?

Der Tag eins nach der Wahl war für einige Politiker nicht leicht. Manche müssen aus Abgeordnetenbüros ausziehen. Andere dürfen weitermachen. Vorsichtige Politiker wollen, man weiß ja nie, schon mal beweisen, dass sie auch etwas anderes können. Cem Özdemir (35) zum Beispiel kündigte an, ab diesem Samstag beim SFB seine Lieblingsplatten vorzustellen. Gemeinsam mit Aziza A. wird er in der Sendung „Haydi Hop“ auf Radio Multikulti einen Monat lang beweisen, dass Grünenpolitiker Junggebliebene sind.

Dass es demzufolge schlimm um die Musik in dieser Stadt steht, muss bis nach Amerika gedrungen sein. Alberto Vilar, „der“ US-Musikmäzen schlechthin, stiftet einen kräftigen Batzen von rund 100 Millionen Dollar für die Not leidende Branche. Genauer an die Berliner Philharmoniker. Ob er zur Bedingung machte, daß dort keine ausgedienten Politiker mal trommeln dürfen, wurde nicht bekannt.

Jenseits von Politik gibt es noch andere Wahlergebnisse. Wahlverwandtschaften zum Beispiel. Wie das Statistische Landesamt mitteilte, werden Ehen ohne Trauschein immer beliebter. Schon sieben Prozent aller Privathaushalte halten es nicht mehr für nötig, ihre Partnerwahl amtlich beglaubigen zu lassen.

Amtlich bestätigt wurde hingegen, dass mehrere Chemiefässer in Reinickendorf ausgelaufen sind. Rund 3.000 Liter Zeugs zur Herstellung von Estrich sind im Boden versickert. Vielleicht treffen sie dort die Milliarden aus der Bankenaffäre?

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen