piwik no script img

■ H.G. HolleinHeimturnerin

Die Frau, mit der ich lebe, will sich mehr bewegen. Kann sie haben. Da die Gefährtin sich allerdings ungern beim Eisenpumpen den Blicken der Konkurrenz preisgibt, ist es an mir, eine handliche Ausrüstung beizubringen, die sich diskret in die Intimität unseres Nestchens einschmiegt. Zur Eröffnung des Parcours denke ich da an das „Bremshey Türreck“. Das kostet a) nur 34 Mark 95 und fällt b) kaum auf. Es sei denn, die Gefährtin hängt dran. Damit sich die Klimmzüge auch lohnen, klebe ich ihr am besten gleich noch ein Paar „Gewichtsmanschetten“ zu 2 x 1,25 Kilo um die Waden und je einen einpfündigen „Gewichtsring“ (For Wrists) um die Handgelenke. Für die Gefährtinnenmitte bietet sich der „Fit & Fun Schlankheitsgürtel“ an, ist der doch gleichzeitig „auch als praktischer Nierengurt zu verwenden“. Derart beschwert ist die Gefährtin sicher bald muskelmäßig so ertüchtigt, dass sie in die Waagerechte plumpsen kann, wo bereits „Fit Maxx“ – der „aus der TV-Werbung“ – inklusive „Kniematte“ auf sie wartet. Mit dem spaceblauen Teil rollt sie sich dann überflüssige Pfunde „einfach weg“. Um verlorenes Körpervolumen wieder zuzulegen, liegt als Nächstes der gute alte Expander zur „Breast Extension“ bereit. Für Jux und Entspannung zwischendurch sorgt der „Noppenball“. Mit so einem Teil hat ja auch Labradordame P. immer ihren Spaß, wenn ich das gummi-igelige blaue Ding frauchenvertretend in die Elbe werfe. Und tummelt sich die Gefährtin etwa nicht bei allen möglichen Gelegenheiten mit dem joie de vivre eines jungen Otters im feuchten Element? Anschließend – zur Belohnung – darf die Gefährtin dann auf den „Fun Hop“. Dahinter verbirgt sich ein kleines, aber feines Dartscheiben gemustertes Trampolin für schlappe 99 Mark. Dabei hätte die Gefährtin sogar noch die Hände frei für das „Springseil Classic“. Selbiges ist zwar „ca. 2 Meter 80“ lang, aber mit ein paar Knoten kann ich die sicher locker auf eine der Gefährtin angemessene Kürze knüpfen.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen