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Glühweintest

Ursula Linssen schnuppert, schluckt, spitzt die Lippen, rotiert mit der Zunge. „Sehr fruchtig, etwas harsch im Abgang, aber sonst einwandfrei.“ Erleichterung beim Kieler Glühwein-Standbesitzer Manfred Jipp. Sein Glühwein ist in Ordnung – amtlich getestet von der einzigen Weinkontrolleurin des Landes. Neben dem Weihnachtsmarkt in Kiel muss sie noch Weinpanscher in Lübeck, Flensburg und Pinneberg aufspüren. Die 40-Jährige ist dabei hartnäckig, kontrolliert mit den Augen, der Nase und natürlich mit der Zunge: „Wenn der Schluck nach Karamell oder etwas dünn schmeckt, drängt sich der Verdacht auf, dass das Produkt zu stark oder zu lange erhitzt wurde.“ Eine chemische Analyse gibt zudem Auskunft, ob Wasser den Genuss trübt. Im vergangenen Jahr wurden in Schleswig-Holstein 28 Glühweinproben genommen, fünf wurden beanstandet. Spitzenreiter war ein erhitzter Glühwein, der von ursprünglich zehn Prozent nur noch 1,7 Prozent Alkoholgehalt hatte.

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