: Neunfache Freude für Eltern
betr.: „Operation Frohes Fest“ (Weihnachtsvorbereitungen bei Großfamilie Erdmann), taz-Weihnachtsausgabe
Über Ihren frauenfeindlichen Artikel habe ich mich sehr geärgert. [. .4.] Schon lange möchte ich niemandem erzählen, dass wir neun Kinder zwischen zehn und 25 Jahren haben (alle von mir geboren, alle vom selben Vater und wir sind nicht katholisch!). Ich hasse es, dann immer gleich in dieses aufopfernde Mutter-Mief-Enge-Dummchen-Schema einsortiert zu werden und die immer wiederkehrenden letzten Fragen nach der Anzahl meiner Waschmaschinengänge pro Tag zu hören. Dieses miese Image verdanke ich all diesen Artikeln.
Die Frage „Wie wollen wir leben“ wurde in unserer Familie beantwortet: nachhaltig, in rücksichtsvollem Umgang mit der Natur und Respekt vor allem Lebenden. Deswegen konnte ich mich auch nicht seit August auf Weihnachten vorbereiten, weil wir da noch auf zahlreichen Castor- und Friedensdemos zu finden waren. Außerdem muss ich ja auch als taz-Genossin täglich ausführlich meine taz lesen, dank der sich unser Familienhorizont stark erweitert hat. Unsere Weihnachtsgänse leben noch schnatternd, weil wir Vegetarier sind, und Geschenke gab es bei uns keine, weil unsere Kinder das kapitalistisch verkommene Weihnachtsgeschenkefest ablehnen.
Vielleicht berichten Sie einmal darüber, wie viel Freude es für Eltern ist, neunfach beobachten zu können, wie die Kinder zu selbstbewussten, kritischen und mutigen Menschen heranwachsen. HEIDELINDE EBINGER, Bietigheim-Bissingen
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