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Hauptsache Deutsch

■ CDU und Schill-Partei in Wilhelmsburg skeptisch gegenüber türkischen Initiativen

Wahlergebnisse betreffen auch die, die darauf keinen Einfluss hatten: Der Ortsausschuss Wilhelmsburg hatte im Dezember über sieben Anträge zu entscheiden, in denen Initiativen finanzielle Unterstützung begehrten. Mit ihrer Mehrheit haben CDU und Schill-Partei fünf der Anträge angenommen. Nur zwei, die die türkischen Wilhelmsburger betrafen, wurden vertagt oder verändert.

Der Türkische Elternbund Wilhelmsburg (TEBW), der Eltern über Schul- und Erziehungsaufgaben informiert, bat für die Miete eines neuen Büros um einen Zuschuss von 2400 Mark. Für solche und ähnliche Zwecke erhält Wilhelmsburg einen jährlichen „Verfügungsfond“ von 40.000 Mark. Über 7000 Mark waren Anfang Dezember noch übrig. Der TEBW bietet Deutschkurse an und motiviert türkische Eltern, ihre Kinder in den Kindergarten zu schicken, damit sie schon vor der Einschulung Deutsch lernen – auch ein Anliegen des neuen Senats.

Trotzdem wollten CDU und Schill-Partei vor einer Bewilligung mehr über den TEBW wissen, der seit zehn Jahren in Wilhelmsburg arbeitet. „Das Büro-Konzept war nicht ausreichend ersichtlich“, begründet CDU-Fraktionschef Ronald Dittmer. Sein Kollege von der Schill-Partei Hans-Peter Hemker, findet: „Man muss sich ja erst mal einarbeiten.“ Was ihm nach eigener Angabe nicht klar ist: Weil der Antrag ins neue Jahr vertagt wurde, sind die restlichen Mittel des Fonds verfallen und gehen an die Stadt zurück.

Der zweite Antrag kam vom Beirat für Stadtentwicklung. Die VertreterInnen der Wilhelmsburger Vereine und Institutionen möchten in einer deutsch-türkischen Broschüre alle Sprachkurse in Wilhelmsburg zusammenfassen. Dank CDU und Schill-Partei erscheint sie nun nur auf Deutsch: „Man darf es den Leuten nicht zu einfach machen“, begründet Dittmer, „unsere Amtssprache ist nun mal Deutsch“. Auch in einer Broschüre für jene, die es lernen wollen? Dittmer gibt zu, dass es „etwas unglücklich ist, dass wir ausgerechnet bei dieser Broschüre darauf beharrt haben“.

Der Türkische Elternbund finanziert sein Büro nun mit Spenden der GAL Wilhelmsburg. Und mit Geld, dass Hamburg 1 dem Verein gespendet hatte, um dessen „wichtigen Beitrag zur Integration“ zu unterstützen. Heike Dierbach

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