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messe-resümeeReisepavillon

Forum mit Profil

Wild Holidays in Sri Lanka, Trips in den Regenwald des Amazonas, Ökoerlebnisse in Laos oder Tschechien – auf dem 12. Reisepavillon, dem Marktplatz für anderes Reisen in Hannover, präsentierten sich am vergangenen Wochenende „grüne“ Angebote weltweit.

Zum Internationalen Jahr des Ökotourismus hatten die Welttourismusorganisation (WTO) und die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) erstmals die Teilnahme internationaler Projekte mit dem Anspruch auf nachhaltige Entwicklung ermöglicht. Diese trugen dazu bei, dass sich die Zahl der Aussteller auf dem Reisepavillon mehr als verdoppelt hat: auf über 250. Und sie halfen dabei, dass sich diese Messe profilieren und in der internationalen Diskussion um wünschenswerte Entwicklungen als Forum positionieren konnte.

Unter dem Titel „Zwischen Markt und Missverständnis“ ging es im Rahmenprogramm um Tourismus in der internationalen Entwicklungshilfe. Ein Thema, das seitens des Geldgebers, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), kaum beachtet, aber von der GTZ in vielen Ländern vor Ort vorangetrieben wird. Der Tourismus, der in der neueren Diskussion schon fast automatisch zum Naturschützer erklärt wird, ist die Fortsetzung der klassischen Entwicklungskonzepte mit touristischen Inhalten.

Der Münchner Reiseveranstalter Studiosus etwa arbeitet mit der GTZ zusammen: In einem Pilotprojekt konnten Studiosus-Reisende GTZ-Projekte vor Ort besuchen, um Entwicklungshilfe live zu erleben. Die Konzeption dieser Art „interkultureller Kommunikation“ erarbeitet der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung in Starnberg.

Zweiter Themenschwerpunkt der Messe neben der entwicklungspolitischen Arbeit war die Vermarktung von Großschutzgebieten. Und da bahnen sich im deutschen Raum neue Entwicklungen an. Europarc Deutschland (Vereinigung der Nationalparke) trat erstmals mit einem eigenen Konzept zur touristischen Förderung des Naturtourismus auf. „Aus der Kapitalleistung Natur eine Wertschöpfung entwickeln“, so lautet die neue Leitlinie.

Mit dieser pragmatischen, ökonomischen Orientierung will man zweierlei erreichen: zum einen in der Bevölkerung die Akzeptanz von Schutzräumen erhöhen, denn nach wie vor gibt es Widerstand einheimischer Bevölkerunggruppen gegen Unterschutzstellungen; zum anderen gehe es darum, so Klaus Jarmatz von Europarc, durch eigenes Engagement Einfluss auf die Qualität der touristischen Angebote in Schutzgebiete zu nehmen. Langfristig könne man sich durchaus vorstellen, beispielsweise die TUI als Veranstalter für Bildungsreisen in Nationalparks zu gewinnen.

Gegen die Gefahr, dass bei der Ökonomisierung der Natur Schutzziele auf der Strecke bleiben, sieht man sich bei Europarc gewappnet. Wichtig ist allen Beteiligten, dass die Nische Ökotourismus wächst. Aus diesem Grund taten sich die GTZ und die WTO zusammen und präsentierten sich erstmals gemeinsam in Hannover. CHRISTEL BURGHOFFEDITH KRESTA

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