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Selbst Museen blicken manchmal nicht mehr durch. 75.000 Werke umfasst die Grafische Sammlung des Wallraf-Richartz-Museums in Köln. Als die Blätter im Februar 2000 bei den Vorbereitungen für den Umzug in das neue eigene Haus gesichtet wurden, fielen drei Zeichnungen auf. „Wir haben uns erst im Haus darüber ausgetauscht, dann Vergleiche angestellt“, sagt der Kunstwissenschaftler Olaf Mextorf. Jetzt glauben die Kunsthistoriker, drei Zeichnungen von Peter Paul Rubens in der Hand zu halten. Sie sind nach antiken Marmorskulpturen in Rom während des Italienaufenthalts des flämischen Malers zwischen 1600 und 1608 angefertigt. Im März sollen sie ausgestellt werden.
Die Unesco überlegt, den Begriff des Weltkulturerbes zu erweitern. Der Schutz von immateriellen Kulturgütern soll vor allem den Ländern im Süden zu Gute kommen. Der Plan ist einem Entwurf zur Ergänzung der seit 1972 geltenden Konvention zu entnehmen, der vergangene Woche auf einer internationalen Expertentagung in Rio de Janeiro diskutiert wurde. Im September soll das Thema bei einem Treffen der Kulturminister in Istanbul erneut zur Sprache kommen. Bislang wurden nur Stätten mit einem historischen, ästhetischen oder anthropologischen Wert in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Zur Debatte stehen jetzt mündliche Überlieferungen, Sitten, Sprachen, Musik, Tänze, Feste, traditionelle Medizin sowie – lecker! – Kochkunst, die als prägend für die Identität einer Gemeinschaft gelten. Im Mai 2001 erklärte die UN-Organisation 19 Meisterwerke zu nicht materiellen Kulturerbstücken, darunter den bolivianischen Karneval in Oruro, die Kunqu-Oper in China und den Platz der Gaukler in Marrakesch.
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