wie wird übersetzt?

Kleine haben es schwer

Damit sich künftig nicht fünf oder mehr Männer und Frauen in eine Kabine quetschen müssen, um alle Sprachkombinationen abzudecken, soll verstärkt die Methode der „Relaisübersetzungen“ angewandt werden. Dabei wird ein Redner aus einer „kleinen“ Sprache, zum Beispiel Ungarisch, zuerst ins Englische übersetzt und von dort weiter, etwa ins Portugiesische. So spart man einen Dolmetscher. Der Nachteil: Die Vertreter kleiner Staaten müssen länger auf die Übersetzung warten.

Auch ein „Retour“ soll bald häufiger vorkommen. Anstatt nur aus dem Französischen in seine Muttersprache könnte ein Tscheche dann auch ins Französische übersetzen. „Asymmetrische“ Übersetzungen sind eine weitere Möglichkeit, den gewaltigen Anforderungen zu begegnen. Alle Abgeordneten könnten in ihrer eigenen Sprache sprechen, bekämen aber nur eine Übersetzung in die bereits bestehenden Amtssprachen.