Urwald an die Wand getackert

■ Greenpeace-Protest gegen russisches Urwaldholz

„Finger weg – Urwaldholz“ prangte es am Samstag von Kiefern- und Fichtenbrettern in den Bremer Filialen der Baumärkte Hornbach und Max Baar. „Für dieses einfache Bauholz fallen die letzten Urwälder Russlands“, begründete Michael Riechers von der Bremer Greenpeace-Gruppe die Kennzeichnungs-Aktion.

Anfängliche Behauptungen der Marktleitung, es handele sich bei den Brettern um deutsches Holz, waren schnell widerlegt. „AR“ – das Kürzel auf der Schnittkante der Hölzer belegt: Das Holz kommt aus dem russischen Sägewerk Archangelsk am Weißen Meer, in direkter Nachbarschaft eines der letzten großen Urwälder Europas. „Der allergrößte Teil des in Archangelsk verarbeiteten Holzes kommt aus dem Urwald dort“, weiß Riechers. Die Umweltschützer verlangen, dass auch Kiefern- und Fichtenholz nur aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern verkauft werden darf.

Die Bremer Filialen verwiesen gestern auf ihre Konzern-Zentralen. „Das ist für uns neu, dass die Umweltschützer jetzt auch im klassischen Bauholz-Bereich den Druck hochfahren“, sagte Carsten Rickers, der für Holz zuständige Einkaufsleiter bei Max Baar in Hamburg. Man werde sich um eine Lösung des Problems kümmern. 80 Prozent der „nordischen“ Hölzer kämen zurzeit aus Russland – genaue Herkunft unklar. Rickers: „Wenn man sichergehen will, müsste man deutsches Holz kaufen.“ hoi