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Eishockey-Verein akut in Not

■ Stadt Bremerhaven hilft mit 125.000 Euro

„Öffentlichkeitsarbeit zur Zeit nicht erforderlich“, steht auf einem Beschluss, mit dem der Bremerhavener Magistrat gestern ein Darlehen von 125.000 Euro Steuergeld an die Fördergesellschaft des Eishockey-Vereins REV bewilligt hat. Das „stelle die Grundsätze von Wirtschaftsförderung auf den Kopf“, empörte sich CDU-Fraktionsvize Michael Teiser, und machte den Fall öffentlich. Denn hier würden „Steuerschulden durch Steuern“ bezahlt. Dieser „extremste Notfall“ müsse die Ausnahme bleiben.

Die Eishockey-Spieler seien wie die Tänzer „Werbeträger für Bremerhaven“, sagt dazu Oberbürgermeister Jörg Schulz, und: „Wir helfen auch der TSG laufend.“ Der Spielbetrieb sei akut gefährdet gewesen. Ob der Verein den Kredit wirklich zurückzahlen könne? Schulz: „Ich bin kein Hellseher.“

Der Streit zwischen Steuerberater und Finanzamt über die Besteuerung der Spielergehälter sei nur der kleinere Teil des akuten Problems, sagt Mario Tanz, Geschäftsführer der Einhockey-Spieler, fast 100.000 Euro betrüge die Nachforderung der Stadthalle zur Energierechnung der Eislaufhalle. „Das wird jedes Jahr teurer in dieser maroden Halle“, sagt Tanz, „in einer sanierten Halle hätten wir das Problem nicht.“

Aber „bevor weitere Wünsche“ der Eishockey-Spieler erfüllt werden, sagt OB Schulz, müsse ein Wirtschaftsprüfer den Verein durchleuchten. Die 125.000 Euro gab es erstmal ohne. K.W.

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