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„Tor zu“ – Tor zur Welt?

■ Ein etwas anderer Tag der Offenen Tür am Airport

Der Bremer Flughafen hat an diesem Sonntag, an dem die letzten Osterurlauber zurückerwartet wurden, zu einem „Tag der Offenen Tür“ eingeladen. „Tor zur Welt“ war das Motto, doch nur wer näher an die Plakate herantrat, erkannte: Nicht der Flughafen lud hier ein, sondern die Flüchtlingsinitiative und die Gruppe „Tatort Flughafen“: Nicht „Tor zur Welt“ ist der Flughafen für die Abschiebehäftlinge, sondern Endstation, „Tor zu“.

In ganz normalen Touristen-Maschinen der „sun express“ werden gewöhnlich die Abschiebungen vollzogen, dies wollten gut 100 Aktive den ankommenden Fluggästen mitteilen. Die Reisegesellschaft, die das Geschäft mit den Zwangs-Flügen macht, ist eine Tochter von Turkish Airlines und Lufthansa. Die Protestaktion war so phantasievoll geplant, dass die angerückte Polizei keinen Grund zum einschreiten hatte und auch die Leitung des Flughafens unsichtbar blieb: Ein kleines Fußballspiel „BGS gegen Libasoli“ fand da statt, eine Performance von zehn falschen „Stewardessen“ zum Thema Abschiebung, eine Bürgerrechtstombola, in der man die Wohnzimmer-Einrichtung einer gerade abgeschobenen libanesischen Familie gewinnen konnte. Auch die Piloten-Vereinigung Cockpit hat, so eri nnerten die Veranstalter dieses etwas anderen Tages der Offenen Tür, ihre Mitglieder aufgefordert, derartige Transporte gegen den Willen der Betroffenen abzulehnen.

Tropische Ziervögel zu transportieren hat die Lufthansa einmal aus ethischen Gründen abgelehnt, ist auf dem Flugblatt der Flüchtlingsinitiative Bremen zu lesen. Sie fordert die Fluggesellschaft auf, endlich auch auf das Geschäft mit den Abschiebungen zu verzichten. K.W.

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