: Chaospolizei 1
■ Wirbel um Homo-Diskrimierung
Im Polizeistern in Alsterdorf regiert das Chaos, Polizeipräsident Udo Nagel hat alle Hände voll zu tun, es einzudämmen. So ordnete er gestern Morgen an, dass die Streifenfahrten in der Direktion Ost nicht reduziert werden, um Benzinkosten zu sparen. Am Nachmittag verfügte Nagel strafrechtliche Ermittlungen durch das „Dezernat Interne Ermittlungen“ gegen denjenigen, der die Öffentlichkeit über einen Fall von Schwulendiskriminierung informiert hat.
Wegen der Affäre um die Nicht-Ernennung des homosexuellen Arztes Hans-Jürgen G. zum Leiter des ärztlichen Dienstes aufgrund eines Personalrats-Veto ist indes auch zwischen der Mehrheit aus Deutscher Polizeigewerkschaft (DPolG) und Bund deutscher Kriminalbeamter (BdK) einerseits und der Gewerkschaft der Polizei (GdP) ein heftiger Streit ausgebrochen. „Der Vorwurf der Diskriminierung von Homosexuellen bei der Hamburger Polizei bleibt“, distanziert sich die GdP. „Die im Namen des Peronalrats abgegebene Erklärung findet nicht die Zustimmung der GdP.“
Im Zusammenhang mit der öffentlichen Fetzerei hat Nagel zur „Mäßigung“ aufgerufen, rudert selbst aber in einem Teilbereich zurück. Er ordnete an, dass der Chef der Bereitschaftspolizei, Gerhard Weisschnur, nicht vorzeitig versetzt werden soll, weil er G. den Rücken gestärkt hat und deshalb von der DPolG attackiert worden war. Dies hatte Innenstaatsrat Walter Wellinghausen (SPD) noch am Samstag angekündigt. Er wollte ihn als Projektleiter „Umrüstung Digitalfunk“ auf einen Innenposten verbannen. Kai von Appen
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