: was macht eigentlich ...Oskar Lafontaine?
Aufs Geld schauen
Das Herz mag ja links schlagen und noch nicht an der Börse gehandelt werden, aber fürs Portmonee im Jackett darüber gelten konservativere Maßstäbe. Jedenfalls bei Oskar Lafontaine, und der muss es ja wissen, weil er über diesen Herzensstandort ein ganzes Buch geschrieben hat. Als Protagonist einer ausgabenorientierten Finanzpolitik verschrien, schaut er privat durchaus auf seine Euros und sieht zu, dass noch ein paar dazukommen. Das hat jetzt nt-v-Talkerin Sandra Maischberger offenbart, die ihn zu ihrem Plauderstündchen ins Studio bat. Lafontaine wollte wohl kommen – aber nur für 2.500 Euro Antrittsgeld. Er sei jetzt freier Autor und müsse Geld verdienen, sagte er laut Maischberger, und die sagte ab. Gemein, oder? Was soll der Mann denn sonst machen? Schließlich ist die Zeit in Amt und Würden als SPD-Chef, Ministerpräsident und schließlich Bundesfinanzminister seit über drei Jahren vorbei. Die lumpige Pension – noch nicht mal 6.000 Euro monatlich – füllt doch gerade mal die Portokasse. Man hat schließlich seine Auslagen. Gut, da sind die Tantiemen aus ein paar 100.000 verkauften Büchern, die Honorare aus sonstigen Veröffentlichungen und einer Jogurtwerbung. Peanuts – soll der Mann, der als Attac-Mitglied gegen die ausbeuterischen Folgen der Globalisierung wettert, denn von Wasser und Brot leben? Nur Neider konnten daraus „Deutschlands bestbezahlter Rentner“ machen. Ende Mai soll übrigens sein neues Buch erscheinen. Titel: „Die Wut wächst – Politik braucht Prinzipien“. STA
FOTO: REUTERS
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