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lokalkoloratur

Woher weiß der Mann das bloß? Dass nämlich „durch die Verbreitung von Computern eine neue Form der Sklaverei entsteht“. Dabei kennt Peter Sloterdijk das neue Redaktionssystem der taz hamburg doch gar nicht. Es sei denn, er war das, der uns am Montagabend heimlich den Strom kappte, um uns neuzeitliche Buchstabenknechte getreu seiner Überzeugung, dass „Kommunikation Sklavenarbeit ist“, von unserem harten Los zu erlösen. Wobei, eigentlich wäre das widersinnig, denn wir alle können ja recht eigentlich, so führte der Philosoph gestern auf dem Deutschen Trendtag in Hamburg weiter aus, unserem Schicksal nicht entgehen, das da laute, in der „Erlebnisgesellschaft“ in einer „Kultur des täglichen Ausnahmezustands“ der „medial inszenierten Konsumpanik“ derart zu erliegen, dass wir alle in unsere vorchristlichen Wurzeln zurückfindend und es den alten Römern gleichtuend uns auf „Brot und Spiele“ beschränkten und uns solchermaßen von der Sklaverei freimachend zum „Souverän“ erhöben. Was so schlimm ja nicht wäre, würden wir dann doch manch Errungenschaft wie Kirche, Kraftfahrzeuge und eben auch Komputer entbehren, ohne sie zu missen... Nun ja, da scheint denn doch irgendwo ein kleiner Sprung in der Logik zu sein, aber das ist ja rein philosophisch betrachtet auch irgendwie, äh, trendy. SMV

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