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Aufhebung, nur wie?

Die Aufhebung der Beneš-Dekrete fordern alle sudetendeutschen Verbände. Doch nur die kleineren Organisationen wie die katholische Ackermann-Gemeinde (rund 10.000 Mitglieder) und die sozialdemokratische, rund 1.500 Mitglieder zählende Seliger-Gemeinde wollen die Aufhebung – quasi symbolisch – auf die Zukunft beschränken.

Dagegen gilt für die Sudetendeutsche Landsmannschaft (rund 250.000 Mitglieder), die sich an diesem Wochenende zum „Sudetendeutschen Tag“ in Nürnberg trifft, noch immer: Aufhebung heißt „Aufhebung von Anfang an“, wie Pressesprecherin Hildegard Schuster versichert. Das Eigentum an Grundstücken, Häusern und Fabriken läge dann wieder bei den ursprünglichen sudetendeutschen Eigentümern.

Hinter dieser Position steht auch die bayerische Staatsregierung. In einer Erklärung der Sozialministerin Christa Stewens (CSU) von Anfang Mai heißt es, es genüge nicht, „die Dekrete nur für die Zukunft aufzuheben“. Zu überzeugen vermöge allein „eine Annullierung als zurückliegendes Unrecht“. CHR

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