piwik no script img

Hitlers Geliebte

Eva, vom starken Manne träumend: Das LofftLeipzig spielt „Fräulein Braun“

Sa + So, und 30. Mai–1. Juni, 20 Uhr, Theaterhaus Mitte Aula, Koppenplatz 12, Mitte

Sie redete ihn nie mit dem Namen, immer nur mit „mein Führer“ an. Er brachte sie auf seinem Sitz, dem Berghof in Obersalzberg unter, wo sie offiziell seine „Sekretärin“ war. Das Liebesverhältnis zwischen Adolf Hitler und Eva Braun war streng geheim. Seit 1931 unterhielten sie eine Liaison, die nie „standesgemäß“ genug war, um öffentlich gemacht zu werden. Braun führte dennoch, im Halbverborgenen, das luxuriöse Leben einer Mätresse, mit Skiurlaub, Flirtpartys und Empfängen. Erst im April 1945, neununddreißig Stunden vor dem gemeinsamen Suizid, ehelichte Hitler seine Geliebte im Führerbunker. Eva Braun und Adolf Hitler führten eine makabre Beziehung. Sie träumte unerfüllte Backfischträume vom Helden an ihrer Seite und vom häuslichen Glück, er diffamierte und schikanierte sie vor den Augen der Gäste.

Das Leben der Eva Braun hat reichlich Stoff gegeben für Spekulationen und künstlerische Auseinandersetzungen. 1997 feierte Corinna Harfouch als „Hitlers Geliebte“ Publikumserfolge im ausverkauften Berliner Ensemble. Das „LofftLeipzig“ spielt nun „Fräulein Braun“ in der Regie von Steffen Moratz, ein „Stück für drei Schauspielerinnen und einen deutschen Schäferhund“, nach einem Text von Ulrich Hub. Mit realistisch-groteskem Spiel, Tanz und Pantomime versuchen Susanna Voss, Viola Kowski und Katja Szigethi, die historische und zugleich unbekannte Figur der Eva Braun zu packen und auch ein Bild vom Innenleben des Dritten Reiches sichtbar zu machen. JSI

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen