: vorlauf lautsprecher Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Am Dienstag gibt’s in der Zielona Gora eine Veranstaltung zum Thema „Krieg, Nationalismus und Widerstand in Jugoslawien“. Sherin Abu-Chouka und Boris Kanzleiter führen in einem Diavortrag durch das zerstückelte frühere Jugoslawien und reden über die Auswirkungen der Kriege, der kapitalistischen Transformation und der Nato-Dominanzpolitik (Grünbergerstraße 73, 19.30 Uhr). Am Freitag wird im SO 36 viel Geld eingesammelt und dafür deftig aufgespielt. Eine Solikonzert für totale Kriegsdienstverweigerung und das dieses Jahr in Berlin stattfindende Bundestreffen Totaler Kriegsdienstverweigerer durchzuführen, ist ja nichts ehrenrühriges. Dennoch etwas befremdlich, dass neben Ransom, Kumpelbasis und The Shock auch die Männer-Spaß-Spacken der Terrorgruppe dort auftreten. Wer kommt als nächstes: die Toten Hosen? (Oranienstraße 190, 20 Uhr). Am Sonntag dann wird im Bandito Rosso wieder mal der Wahlboykott diskutiert. Motto: „Wer niemand wählt, kann alles ändern!“, und genauso wie ihnen das „en“ am „niemand“ abgeht, geht den VeranstalterInnen eine emanzipatorische Perspektive ab. „Auch in diesem Jahr wird es wieder linke Wahlaufrufe geben, die meinen, durch Stimmangabe eine CDU-Regierung o. ä. verhindern zu müssen. Nun, statt der Abgabe der eigenen Verantwortung an der Wahlurne könnten wir einfach unsere Stimme behalten und anfangen, uns zu organisieren – zu handeln!“ Das schreiben die VeranstalterInnen. Doch steht es um die Organisation in der Linken momentan schlecht, und man kann nicht auf Parteien beharren, die keiner gründet. Bis was Neues kommt, erst mal die Demokratie abschaffen? Ungültige Stimmzettel wären da hilfreicher (Lottumstraße 10a, 21 Uhr).
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