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Mardi Gras bankrott

In Australien sind die Veranstalter des schwullesbischen Karnevals wegen ausbleibender Besucher pleite

SYDNEY taz ■ Der weltberühmte schwullesbische Mardi Gras ist pleite. Die Führung von „Sydney Gay and Lesbian Mardi Gras“ gab gestern bekannt, dass sie die Organisation einem Konkursverwalter unterstellt habe. Aktueller Anlass für diesen Schritt war der Rückzug eines anonymen Geldgebers, der durch eine Bürgschaft in Höhe von 219.000 Euro die Organisation vor vier Wochen zunächst vor dem Aus gerettet hatte.

Als akute Ursache für die rosa Pleite werden der Rückzug von Sponsoren, zu wenig Besucher der diesjährigen Mardi-Gras-Party und das Ausbleiben internationaler Besucher als Folge des 11. September angegeben. Die wahre Ursache sei jedoch eine strukturelle, heißt es in Sydney. Der Mardi Gras habe den Basisbezug verloren. Die Veranstalter hätten das Gay Pride Event zunehmend als „Geldmaschine“ gesehen und als internationales Tourismusevent vermarktet. Ob der 25. Mardi Gras im Februar 2003 stattfinden wird ist derzeit offen.

Die australischen Grünen hatten die Regierung des Bundesstaats New South Wales vergeblich aufgefordert, Mardi Gras finanziell zu unterstützen. Premierminister Bob Carr schloss eine Hilfe für den Mardi Gras aus. Das Geld sei zur Finanzierung des Gesundheitssystems und als Hilfe für die von der aktuellen Dürrekatastrophe betroffenen Farmer besser angelegt, teilte Carr mit. MICHAEL LENZ

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