unterm strich:
Eine Überlebende des Holocaust hat von Leni Riefenstahl (99) eine Unterlassungserklärung erwirkt. Die wegen ihrer NS-Propagandafilme umstrittene Regisseurin darf nicht mehr behaupten, sie habe „alle Zigeuner, die in ihrem Film ‚Tiefland‘ mitgewirkt haben, nach Kriegsende wiedergesehen. Keinem einzigen ist etwas passiert.“ Zugleich forderten Vertreter des gemeinnützigen Vereins Rom heute eine Entschädigung von Riefenstahl. Die etwas andere Geburtstagsüberraschung für die Filmemacherin, die am 22. August 100. Geburtstag hat?
Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin hat eine Quotenregelung für deutsche Pop- und Rockmusik im Radio angeregt. In den Mainstream-Formaten der öffentlich-rechtlichen wie der privaten Sender „ist der Anteil sowohl der deutschen als auch der deutschsprachigen Produktionen geradezu dramatisch gering“, sagte er am Freitag auf der Musikmesse Popkomm in Köln. Nida-Rümelin zitierte Ergebnisse einer von ihm bezahlten Studie, wonach deutsche Rock-Pop-Produktionen gerade einmal einen Anteil von 10 bis 20 Prozent im Radio erreichten; deutschsprachige Titel lägen sogar deutlich unter 10 Prozent. In Frankreich soll eine Quotenregelung zu etwa zehnrozentigen Umsatzsteigerungen der französischen Musikindustrie und zu einem Boom französischsprachiger Künstler geführt haben. Er denke in Deutschland an eine „freiwillige Selbstverpflichtung“. Also ab in den Papierkorb.
„Geld her Du Kübel“, wie es auf der Zeichnung von Michel Würthle – seines Zeichens Wirt der Paris Bar in Berlin – heißt, passt hier wie dort. Denn Geld hat man nie genug. Und Freunde ebenfalls. Wenn aber die, die man hat, eine Versteigerung organisieren, damit es endlich Geld kübelt, dann heißt man Nationalgalerie Berlin. Weil der Verein der Freunde der Nationalgalerie in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feinert, ist jedermann und jedefrau (gerne bundesweit) aufgerufen am 23. August ab 17.30 Uhr in der Neuen Nationalgalerie mit zu steigern. Infos gibt es bei André Odier, Tel. (0 30) 2 66 26 47. Seit heute sind 120 Werke, die Künstler und Galeristen, darunter Christo, Richard Serra, Günther Förg, Jenny Holzer u. v. a. stifteten, zu besichtigen.
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