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Schwere Panne

Die Polizei filzte die Wohnung eines Sudanesen, fand Aromastoffe und ermittelte monatelang weiter

Über ein halbes Jahr hat es gedauert, bis die Ermittlungsbehörden einräumten, dass ihnen eine schwere Panne unterlaufen war: Ende Juli erklärte die Staatsanwaltschaft offiziell per Einstellungsbeschluss, Abdelwahab Mohamed nicht länger als „Terroristen“ in den Akten zu führen. Anfang des Jahres hatte sie ihn per Haftbefehl suchen lassen, während Mohamed nichtsahnend zu Besuch bei seiner Familie in Khartum war. Es bestand der Verdacht, der gebürtige Sudanese sei Komplize des Hauptattentäters Mohammed Atta gewesen.

Am 30. Dezember 2001 hatte die Polizei die Wohnung von Mohamed in Horn mit einem großen Aufgebot durchsucht. Man habe aus den USA einen Hinweis auf den Studenten bekommen. Tatsächlich meinte man nach der Durchsuchung, einen großen Fang gemacht zu haben: Kistenweise schleppte die Polizei beschlagnahmtes Material aus dem Appartement, darunter mehrere Fläschchen mit undefinierbaren Pulvern und Flüssigkeiten. Sprengstoff?

Laboruntersuchungen ergaben, dass es sich um harmlose Aromastoffe handelt. Im April schon sagte die Staatsanwaltschaft inoffiziell: „Wir haben keine Hinweise auf strafbare Handlungen.“ Öffentlich gab sie es erst zwei Monate später bekannt. EE

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