Tenever-Sanierung: Die Stadt verpfändet den Rest der „Bremischen“
31 Millionen für besseres Wohnen
Viele Jahre haben die Betroffenen warten müssen, jetzt endlich gab der Senat grünes Licht: Die Finanzierung des Sanierungsprojektes Osterholz-Tenever ist gesichert. Von den insgesamt 72 Millionen Euro, die in Aufwertung und Sanierung des Stadtteils investiert werden müssen, übernimmt die Hansestadt rund 31 Millionen Euro. Das Geld will der Senat durch ein kurzfristiges Pensionsgeschäft über seine Anteile an der „Bremischen Gesellschaft“ mit der Bremer Investitionsgesellschaft (BIG) flüssig machen. Die Stadt ist noch im Besitz von 50,1 Prozent der „Bremischen“.
Als letztes Jahr 49,9 Prozent der Anteile verkauft wurden, hatte Bremen für den Rest eine „Put-Option“ mit der festen Kaufsumme von 47,6 Millionen Euro in den Kaufvertrag geschrieben. Die Stadt könnte von dieser Put-Option direkt Gebrauch machen; die nun gefundene Lösung verschiebt den Verkauf um ein Jahr. Da die Erlös-Summe fest vereinbart ist, ist diese Verschiebung teuer – es fallen Bank-Zinsen für den Kredit an. Offenbar nimmt der Senat auf die finanziell angeschlagene Lage des potentiellen Käufers, im Wesentlichen der Bremerhavener Milliardärs-Familie Ehlerding, Rücksicht.
Bei den abgewrackten Wohnblocks des Pleite gegangenen Architekten Krause ist derzeit ein Leerstand von 44 Prozent zu verzeichnen. Eine Projektgesellschaft, an der sich neben der BIG die Gewoba und Hochtief beteiligen sollen, werde aus der Konkurssumme 1.300 Wohneinheiten kaufen und davon 650 abreißen, sagte Finanzsenator Hartmut Perschau (CDU).
Die Grünen lobten gestern den Senatsbeschluss. Die Verpfändung der Bremischen an die BIG sei jedoch „sehr bitter“, sagte Fraktionschefin Karoline Linnert: Offensichtlich diene die Gesellschaft dem Senat nur noch als „Verschiebemasse für Geldbeschaffung“. JOX
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