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Bremerhaven hat Imre Kertész schon 1997 geehrt

Mit „großer Freude und Genugtuung“ hat die Stadt Bremerhaven laut Oberbürgermeister Jörg Schulz heute die Verleihung des Literatur-Nobelpreises an den 72-jährigen ungarischen Schriftsteller Imre Kertész aufgenommen. Der Grund: Schon 1997 habe man in Bremerhaven das schriftstellerische Können des Autors erkannt und gewürdigt. Damals wurde Imre Kertész nämlich der Bremerhavener Bürgerpreis für Literatur, der „Jeanette-Schocken-Preis“, verliehen. Mit stolzgeschwellter Brust rühmte Oberbürgermeister Schulz gestern den klugen „Weitblick“ der Bremerhavener Jury.

In Bremerhaven hat man es also schon immer gewusst. Und man freut sich. Ob über die Auszeichnung des Schriftstellers oder über das eigene glückliche Händchen, sei dahingestellt. Doch wer weiß: Bei der prophetischen Gabe, die Fishtown bewiesen hat, avanciert die Stadt vielleicht doch noch zum Literatur-Trend-Scout und liefert nun jährlich den heißen Tipp an die Nobelpreis-Jury in Stockholm. afr