PDS: Ein Schritt nach vorn in den Abgrund

Gabi Zimmer gewinnt. Durchmarsch der Traditionalisten. Rot-rote Koalitionen kritisiert. Reformer haben ausgespielt

GERA taz ■ Gabi Zimmer hat gesiegt, auf der ganzen Linie. Der erste Parteitag der PDS nach der Niederlage bei der Bundestagswahl endete mit einem totalen Sieg der Parteivorsitzenden. Zimmer setzte sich auf der in Gera stattfindenden Versammlung nicht nur mit ihrer Wiederwahl deutlich gegen den ehemaligen Bundestagsfraktionschef Roland Claus durch. Die bestätigte Vorsitzende verdrängte auch die Reformer aus der Führung der Partei. Weder der bisherige Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch noch Petra Pau oder ein anderer prominenter Politiker des Reformflügels besetzt jetzt noch einen Vorstandsposten. Als stellvertretende Parteivorsitzende wurden nur der frühere SPD-Linksaußen Dieter Dehm und der sächsische Parteichef Peter Porsch bestätigt. Als Stellvertreterin neu gewählt wurde die auch in der PDS kaum bekannte Heidemarie Lüth aus Leipzig. Zum Bundesgeschäftsführer wählte der Parteitag einen weiteren SPD-Überläufer: den ehemaligen bayerischen Bundestagsabgeordneten Uwe Hiksch.

Früher bekannte Führungsfiguren der PDS wie der ehemalige Parteichef und amtierende Brandenburger Fraktionschef Lothar Bisky oder der im August als Berliner Wirtschaftssenator zurückgetretene Gregor Gysi sahen sich die Niederlage ihres Reformflügels zu Hause am Fernsehschirm an. R. ALEXANDER, J. KÖNIG

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