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Duett mit dem Bund

Kultursenator setzt auf Bundesgelder fürs Operntrio. Schließlich gebe es ein Interesse an der Problemlösung

Kultursenator Thomas Flierl (PDS) geht davon aus, dass sich der Bund an der Lösung der Finanz- und Strukturprobleme der drei Berliner Opernhäuser beteiligen wird. „Auf Bundesebene gibt es ein Interesse, das Problem zu lösen“, sagte Flierl am Montag im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses. Es werde eine „strategische Partnerschaft für die Opernlandschaft Berlins“ geben. „Der Bund nimmt seine gewachsene Verantwortung für Berlin stärker wahr.“

Gleichzeitig bot der Deutsche Bühnenverein seine Mithilfe bei der Lösung des Opernproblems an. Sein Präsident Jürgen Flimm forderte einen konstruktiven Dialog zwischen den beteiligten Intendanten, Generalmusikdirektoren, Verwaltungsdirektoren und unabhängigen Fachleuten. „Bei Zukunftskonzepten muss es um mehr gehen als um das Einsparen von Geld.“

Der Kultursenator kündigte an, dass er schon in Kürze mit der neuen Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) erste Gespräche führen werde. „Ich nehme zur Kenntnis, dass wir auf Seiten der SPD ein neues Verständnis der Hauptstadtkultur finden.“

Flierl wies auf bereits vorliegende Reformvorschläge zur Opernlandschaft hin, die jährlich mit 120 Millionen Euro subventioniert wird. So plädierte Altbundespräsident Richard von Weizsäcker für ein „Kulturforum Mitte“ mit Staatsoper, Komischer Oper, Konzerthaus am Gendarmenmarkt und der Musikhochschule Hanns Eisler. Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer und der frühere Intendant der Berliner Festspiele, Ulrich Eckhardt, bevorzugen einen Stiftungsverbund der drei Opernhäuser.

Flierl sagte, er persönlich sei gegen eine „Mitte-zentrierte Lösung“, die die Deutsche Oper im Westteil der Stadt außen vor lassen würde. Bis Ende des Jahres soll eine Entscheidung fallen und dem Abgeordnetenhaus zur Abstimmung vorgelegt werden.

DPA

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