: Sonderpädagogen an jeder Schule
Lehrerverband fordert: keine Förderzentren
Der Deutsche Lehrerverband Hamburg (DL-H) fordert für jede Grund-, Haupt-, Real- und Gesamtschule einen Sonderschulpädagogen. Der soll Kinder mit Lern- oder Sprachproblemen sowie Verhaltensauffälligkeiten betreuen, beurteilen und im Falle einer Krise die betroffenen Schüler und Lehrer entlasten. Er soll allerdings weder die Sozialpädagogen ersetzen, die es an einigen Schulen gibt, noch die regionalen Beratungszentren REBUS. Der DL-H hat damit ein Gegenkonzept zu Schulsenator Rudolf Lange (FDP) entwickelt, der langfristig integrative Förderklassen abschaffen will und die dort tätigen Sonderpädagogen in Förderzentren konzentrieren will. Die Lehrer sollen dann von Schule zu Schule reisen. „Das lehnen wir ab, dabei geht wertvolle Arbeitszeit verloren“, sagt DL-H Vorsitzender Arno Becker.
Die Lehrergewerkschaft steht auch anderen Senatsplänen kritisch gegenüber: Beispielsweise ist der Verband dagegen, dass Junglehrer, die bis zur 10. Klasse unterrichten, künftig eine Besoldungsstufe niedriger einsteigen. Und sie lehnen die Schaffung getrennter Haupt- und Realschulen ab. Das Prinzip der integrierten Haupt- und Realschule (IHR) habe sich bewährt. Reine Hauptschulen würden zu „nur noch „sozialpädagogisch orientierten Schulen“ werden.
Die Lehrer fordern darüber hinaus mehr Stunden für praxisbezogenes Lernen. Mit den Ressourcen seien längerfristige Projekte nicht durchführbar. san
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