Richtfest bei den Naturwissenschaftlern: Bessere Arbeitsbedingungen für Physiker
Heute Tanne, morgen Sternwarte
Noch liegt es quasi im Zonenrandgebiet, schon bald aber wird der Neubau für den Fachbereich Physik an der Bremer Uni zum Eingangstor für den neuen südlichen Teil des Technologieparks. Gestern wurde Richtfest gefeiert an dem vom Architekten Michael Frenz geplanten Bau in der Otto-Hahn-Allee, früher Kufsteiner Straße.
Direkt neben dem Naturwissenschaften 1-Komplex gelegen, wird das neue Haus Teile des Instituts für Umweltphysik (iup) und die Abteilungen Elektrotechnik und Physik der Staats- und Universitätsbibliothek beherbergen.
Das Gebäude ist in jeder Etage mit dem vorhandenen Institut NW 1 verbunden. Eine trickreiche Innengestaltung – die Geschosshöhe ist teilweise von vier Metern auf 2,70 Meter gesenkt worden, so dass bei gleicher Grundfläche eine zusätzliche Ebene entstand – erlaubte den Bauträgern eine günstige Planung. Die Kosten von 7,7 Millionen Euro teilen sich Bund und Landesregierung. Der fünfstöckige Neubau hat eine Fläche von 2.174 Quadratmetern. Wo jetzt noch die Richtfesttanne alles überragt wird nach dem Bauabschluss im Sommer 2003 eine Sternwarte installiert, von der die Atmosphäre ungestört beobachtet und erforscht werden kann. Das renommierte Institut für Umweltphysik untersucht die Folgen der Umweltverschmutzung auf die Atmosphäre.
Arbeitsschwerpunkt des Institutes ist neben den bodengebundenen Messungen von Spurengasen auch die Ozonforschung, insbesondere über der Arktis. Außerdem entwickelten die Bremer Wissenschaftler Sensoren, die in Satelliten und Flugzeugen zur Messung von Umweltindikatoren eingesetzt werden, wie beispielsweise im europäischen Umweltsatelliten Envisat. Mit dem Anbau an NW 1 ergeben sich für die Bremer Umweltphysiker neue Perspektiven: Nicht nur für freie Blicke in den Himmel, auch für Simulationen des atmosphärischen Geschehens wurden neue und verbesserte Labore geschaffen.
hey
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