unterm strich:
Das vor wenigen Wochen ausgehandelte Weimarer Theatermodell sorgt weiter für Unruhe. Eine Opernaufführung ohne Bühnenbild, der Intendant als Kulissenschieber – am Deutschen Nationaltheater in Weimar traten am Samstagabend etwa 50 zumeist technische Mitarbeiter erneut in einen Warnstreik. Sie wollten damit Forderungen in den Verhandlungen zu Haustarifverträgen Nachdruck verleihen. Das Weimarer Theater hatte bundesweit mit einem neuen Vergütungsmodell für Aufsehen gesorgt, das jetzt in Verhandlungen zwischen Intendanz und Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di ausgestaltet werden soll. Das Konzept, das am 1. November in Kraft trat, sieht unter anderem den Verzicht auf Gehaltserhöhungen bis zum Jahr 2008 vor.
Die drei Vorstellungen am Samstagabend wurden teilweise behindert. Besucher der Oper „Die Entführung aus dem Serail“ mussten auf das Bühnenbild verzichten. „Wir werden jede Vorstellung spielen, zur Not auch ohne Technik“, hatte Generalintendant Stephan Märki angekündigt und baute am Samstag eigenhändig Kulissen mit auf, um die Premiere von „Dantons Tod“ nicht zu gefährden. Für den 11. Dezember sei ein neuer Verhandlungstermin über die Haustarifverträge angesetzt. Danach will die Gewerkschaft über weitere Streiks entscheiden.
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