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Arbeitslosigkeit im Jahr 2021Arbeitsmarkt stabil trotz Corona

Im letzten Jahr ist die Arbeitslosenquote in Deutschland auf 5,7 Prozent gefallen – vor allem seit dem Sommer. Arbeitsminister Hubertus Heil ist zufrieden.

In Deutschland sank die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozent Foto: Andreas Arnold/dpa

Berlin afp | Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im zweiten Coronajahr nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) insgesamt positiv entwickelt. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sanken 2021 im Jahresdurchschnitt „merklich“, wie die BA am Dienstag in Nürnberg mitteilte. So reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr um 82.000 auf 2,613 Millionen. Die Arbeitslosenquote verringerte im Jahresdurchschnitt gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent.

„Alles in allem war die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Verlauf des Jahres 2021 gut“, erklärte BA-Chef Detlef Scheele. „Anfangs war sie allerdings noch spürbar von der Pandemie und den Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung geprägt, bevor im Sommer eine Erholung einsetzte.“ Gleichzeitig seien verstärkt Lieferengpässe in den Vordergrund getreten, die insbesondere das Verarbeitende Gewerbe beeinträchtigt hätten.

Die Erholung am Arbeitsmarkt setzte sich nach BA-Angaben zwar auch im Dezember fort – zugleich gab es aber wieder zunehmend Unsicherheit durch die pandemische Lage. „Die Anzeigen für Kurzarbeit sind im Dezember kräftig gestiegen“, erklärte Scheele.

Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich im Dezember – wie in diesem Monat üblich – gegenüber dem Vormonat leicht und stieg um 12.000 auf 2,33 Millionen. Saisonbereinigt nahm sie um 23.000 ab. Verglichen mit dem Dezember des vorigen Jahres war sie um 378.000 niedriger. Die Arbeitslosenquote lag damit im Dezember wie schon im November bei 5,1 Prozent, 0,8 Prozentpunkte niedriger als im Dezember 2020.

Heil: Kurzarbeit und Wirtschaftshilfen haben Jobs gerettet

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zog trotz der Coronakrise eine zufriedene Bilanz für den Arbeitsmarkt 2021. Der Arbeitsmarkt sei durch die Pandemie „zwar erschüttert worden, aber wir konnten ein großes Beben abwenden“, sagte er am Dienstag in Berlin. „Wir nähern uns, was die Beschäftigung betrifft, dem Vorkrisenniveau“, fuhr er fort.

Wirtschaftshilfen und die Regeln zur Kurzarbeit hätten dabei geholfen, „Millionen Jobs zu erhalten“, sagte Heil weiter. Das sei eine große Anstrengung, aber auch „sehr teuer“ gewesen. Demnach wurden bis Mitte Dezember 2021 seit Beginn der Coronakrise 42 Milliarden Euro allein für die Kurzarbeit aufgewendet. „Die Alternative, nämlich die Rückkehr von Massenarbeitslosigkeit zuzulassen“, wäre hingegen „ökonomisch und sozial viel, viel teurer geworden“.

Heil sprach von zwei positiven Entwicklungen am Arbeitsmarkt trotz der Krise. So sei die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung „noch nie so hoch gewesen“ – sie lag im Oktober 2021 bei 34,37 Millionen Beschäftigten und war damit über 500.000 höher als im Vorjahresmonat. Zudem war die Jugendarbeitslosigkeit demnach zuletzt auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung.

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3 Kommentare

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  • Das Problem an solchen positiven Meldungen ist recht simpel, die Regierung zählt 742.177 Arbeitslose nicht mit.

    Rechnet man die in zahlreichen Gesetzen und Programmen geparkten Arbeitslosen hinzu, ergibt sich für



    Dezember 2021 eine Zahl von 3.07 Mio. Arbeitslosen.

    Würde man noch weiter fassen, wer eigentlich gerne arbeiten würde, aber nichts findet ... wir kämen wohl eher zu einer Zahl ab 4 Mio.

    Die Wunder am Arbeitsmarkt existieren leider nicht, deswegen sind auch die Erfolge durch Kurzarbeitergeld und Ähnliches bei genauerer Betrachtung nicht Erfolgsbomben, sondern gerade mal Maßnahmen mit einer Wirkung.

    Das Problem mit der Arbeitslosigkeit ist einfach: Seit 1980 gab es in West-Deutschland immer mehr als eine Mio. Arbeitslose, seit 1990 immer mehr als 2 Mio. Arbeitslose. Es wäre ein Erfolg, wenn wir wirklich mal nur 1,5 Mio. Arbeitslose hätten, aber echte, nicht die von der Regierung rausgerechneten Menschen über 58, die in Wirklichkeit arbeitslos sind.

    Seit etlichen Jahren gibt es keine Diskussion und keine Debatte, ob es eine andere Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik geben müsste, um die Arbeitslosigkeit zu senken.

    Das ist mehr als bedauerlich. Mit den Steuersenkungen für Unternehmer wird diese Regierung auch eher auf der Stelle treten, als wirklich Impulse zu mehr Beschäftigung setzen.

    In vier Jahren wird die Arbeitslosigkeit m.M. bei ca. 3 Mio. liegen. Und das bedeutet individuell Verarmung, Ausschluss, psychische Belastung, niedrige Steuereinnahmen und familiäre Belastungssituationen, oft für Kinder und Jugendliche.

    • @Andreas_2020:

      ***Mann, Sieber! - Phantastische Arbeitslosenzahlen und wie man sie zaubert - 2016*** www.youtube.com/watch?v=v2bWZF08Yns

      Im Jahr 2022 wird die Arbeitslosenquote auch weiterhin "schön gerechnet". Die Bundesagentur für Arbeit (BA), die mit einem unglaublichen Bürokratismus und ca. 100.000 Mitarbeitern einen egozentrischen Aufwand betreibt, der in gar keinem Verhältnis zu den Vermittlungserfolgen steht, kostet dem Steuerzahler jährlich ein paar Milliarden Euro und bringt, außer eine geschönte Arbeitslosenquote, nichts zustande.

      Weiß jemand warum Jobcenter "Jobcenter" heißen? - Weil 100.000 BA- und JC-Angestellte einen Job haben.

  • Tatsächlich ist es eigentlich nicht mehr möglich unfreiwillig arbeitslos zu sein. Du bekommst keine Leute mehr, auch im Geringqualifizierten Bereich ist nix mehr da. Bewerbungen gibt es nur noch wenn du Teilzeitstellen ausschreibst (ist gegen den Behauptungen vieler Linker sehr attraktiv für Frauen mit Familie) aber sonst ist der Arbeitsmarkt leer gefegt und viele verzweifeln regelrecht weil sie keine Leute mehr her bekommen.