Algerien, Sudan, Libanon, Irak: Auch zehn Jahre nach Beginn des „Arabischen Frühlings“ reißen die Massenproteste in der Region nicht ab. Was 2010 mit der Selbstverbrennung eines Gemüsehändlers in Tunesien begann, ist zu einem ganzen Jahrzehnt der „Arabellion“ ausgewachsen, einer Zeit des Aufbegehrens gegen autoritäre Herrschaft vom Maghreb über Nordafrika bis zur arabischen Halbinsel im nahen Osten.
In einem Schwerpunkt berichten taz-Korrespondent*innen und Gastautor*innen aus den Umbruchsländern über eine Region, die stürmische Jahre hinter sich hat – und genauso unruhige Zeiten noch vor sich.
Tunesien galt als demokratische Hoffnung der arabischen Welt. Jetzt kümmert uns nicht, dass dort ein Despot dem Parlament die Macht entreißt.
Zwei Monate nach dem Putsch gehen die Gegner des Militärs erneut auf die Straße. Die Armee hat das Internet gekappt und reagiert mit dem Einsatz von Tränengas.
Nach dem Sturz Ben Alis sollte Moncef Marzouki Tunesiens Übergang zu einer Demokratie leiten. Nun wurde er in Abwesenheit verurteilt.
Tunesiens Putschpräsident kündigt für 2022 Neuwahlen und ein offenes Referendum für eine neue Verfassung an. Die Zivilgesellschaft bleibt skeptisch.
Die sinnlichen Formen langer Teigschlangen: Maryam Touzanis Spielfilm „Adam“ erzählt von zweier im Unglück verbundenen Frauen in Casablanca.
In Sudan ist es am Samstag zu massiven Protesten gegen die Militärs gekommen. Dabei sollen Sicherheitskräfte mindestens zwei Menschen erschossen haben.
Sudans Generäle agieren wie zuvor ihre mächtigen Freunde in Ägypten. Sie haben die Bevölkerung und wichtige internationale Partner gegen sich.
Putschpräsident Kais Saied beauftragt die Professorin Najla Bouden Romdhan mit der Regierungsbildung. Damit scheint er Kritiker beruhigen zu wollen.
Tunesiens Präsident Saied will trotz Protesten weiter nur mittels umstrittener Präsidialdekreten regieren. Er weiß die Mehrheit der Tunesier hinter sich.
Al-Qaida ist im politischen Abseits, der IS militärisch besiegt. Aber in den Gefängnissen der Region manifestiert sich neuer militanter Islamismus.
Präsident Saied will Tunesien reformieren – und suspendiert das Parlament. Die EU sollte jetzt die Zivilgesellschaft stützen.
Tunesiens Präsident Saied verlängert die Suspendierung des Parlaments, die eigentlich auslaufen sollte. Eine Rückkehr zu Demokratie ist nicht in Sicht.
Was will Tunesiens Präsident Kais Saied? Mit seinem „Putsch von oben“ weckt er im Land Hoffnungen. Doch es gibt auch kritische Stimmen.
Tunesien drohen gewaltsame Auseinandersetzungen der politischen Gegner. Um die Not und Korruption im Land zu bekämpfen, ist nun die EU gefragt.
Tunesiens Präsident hat Regierung und Parlament entmachtet. Doch ein Vergleich mit dem Putsch von 2013 in Ägypten hinkt.
Das tunesische Gesundheitssystem ist durch Corona praktisch kollabiert. Die Proteste im Land legen die geballte Unfähigkeit der Politik offen.
Präsident Kais Saied legt das Parlament auf Eis. Die Regierungspartei Ennahda spricht von einem Putsch. Wie geht es weiter in Tunesien?
Tunesien kämpft zehn Jahre nach der Revolution mit hoher Armut und Polizeiterror. Underground-Bands wie Znous protestieren mit lauter, wütender Musik.
Khookha McQueer ist Tunesiens bekannteste Dragqueen. Kommt es in der dortigen LGBT-Szene zu Spannungen, ist die 34-Jährige zur Stelle.
2011 war das Jahr des Arabischen Frühlings und von Occupy. Gescheitert sind beide – aber die Gründe, sich zu empören, sind nicht verschwunden.