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Arabischer FrühlingWillkommen in der neuen Welt

Seit 20 Jahren berichtet unser Korrespondent aus Ägypten. Aber was jetzt passiert, davon hätte er noch nicht einmal zu träumen gewagt.

Die Staatsmacht versucht die Kontrolle über die Straßen wieder zu gewinnen. Bild: ap

KAIRO taz | Vor zehn Tagen stand ich am Flughafen in Tunis an der Passkontrolle. Der Beamte blätterte nicht, wie ansonsten in meiner Region üblich, grimmig in meinem Pass. Er würdigte mein Reisedokument kaum eines Blickes. Stattdessen drängte es ihn, sich mit den wenigen Ankommenden zu unterhalten. "Was hältst du von unserer Revolution?", leitete er die Konversation ein. Als ich ihm zulächelte und sagte, dass wir hoffen, in Ägypten demnächst etwas Ähnliches anzufangen, brachen bei dem Beamten alle Dämme. Er hielt einen langen Vortrag, wie stolz er auf die Tunesier sei. Um mich am Ende mit einem fröhlichen "Viel Spaß bei der Arbeit und pass auf dich auf" zu verabschieden. "Willkommen in der neuen arabischen Welt", dachte ich mir. Noch vor zwei Tagen war der gleiche Grenzbeamte ein Teil des Apparats des Diktators Ben Ali und hätte jedem Journalisten den Einlass verwehrt.

Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich wieder in meinem Haus in Kairo. Es sind keine zwei Wochen vergangen. Was ich dem tunesischen Grenzbeamten noch zur Aufmunterung gesagt habe, ist schneller Wirklichkeit geworden, als ich zu träumen gewagt hatte. Draußen auf den Straßen von Ägypten tobt die Revolte gegen das Regime des Präsidenten Husni Mubarak.

Zwei Jahrzehnte lang habe ich in dieser Region als Korrespondent gearbeitet. Es waren 20 Jahre der politischen Stagnation, unterbrochen von heftigen Krisen, zwei Kriegen im Irak, einem im Libanon und einem in Gaza.

Die Lieblingsgeschichten meiner Redaktionen handelten von den Themen al-Qaida und Islamisten. Gerade gestern musste ich lächeln, als ich im Fernsehen die großen Demonstrationen im Jemen gegen Präsident Ali Abdullah Saleh sah. Es ist genau ein Jahr her, da gab es kein anderes Thema, als den Weihnachtstag-Bomber, der versucht hatte, ein US-Verkehrsflugzeug in die Luft zu jagen. Der ganze Plott war im Jemen geplant, genauso wie später die gescheiterten Paketanschläge.

Der Domino-Effekt

17. Dezember 2010: Mit einer Protestdemonstration in der tunesischen Kleinstadt Sidi Bouzid nach der Selbstverbrennung eines von der Polizei schikanierten Kleinhändlers beginnt der tunesische Volksaufstand.

14. Januar 2011: Tunesiens Diktator Ben Ali flieht nach Saudi-Arabien. Bei den vorherigen landesweiten Protesten wurden nach Angaben der Nachfolgeregierung 78 Zivilisten getötet und 94 verletzt. Dazu kommen über 70 Opfer eines Gefängnisbrands und mehrere Tote unter den Sicherheitskräften.

15. Januar: Selbstverbrennung in Algerien, in der Stadt Boukhadra an der tunesischen Grenze. Zahlreiche weitere folgen in den nächsten Tagen in verschiedenen algerischen Städten und auch in Marokko und Mauretanien. Die meisten Opfer überleben.

16. Januar: 3.000 Menschen demonstrieren in Jordaniens Hauptstadt Amman. Ägyptens Außenminister Ahmed Abul Gheit nennt Spekulationen über eine Ausbreitung der tunesischen Revolution auf andere arabische Länder "absurd".

17. Januar: Ägyptische Polizei verhaftet einen Mann mit Benzinkanistern vor dem Parlament in Kairo aus Angst vor einer Selbstverbrennung. Demonstration gegen die Regierung in Oman.

18. Januar: Erste ägyptische Selbstverbrennung in Alexandria. Erste regierungsfeindliche Demonstrationen im Jemen.

21. Januar: Neue Demonstrationen in Jordanien.

22. Januar: Polizei in Algeriens Hauptstadt löst "Marsch für die Demokratie" in Algier gewaltsam auf und verhaftet mehrere Oppositionspolitiker.

25. Januar: Erste Großdemonstrationen in Ägypten, ausdrücklich nach tunesischem Muster. Niederschlagung der Proteste fordert drei Tote. Die Demonstrationen werden in den nächsten Tagen fortgesetzt.

27. Januar: Erneute Großdemonstrationen in Jemens Hauptstadt Sanaa.

28. Januar: Proteste in Ägypten erreichen ihren bisherigen Höhepunkt nach dem Freitagsgebet.

Jemen ist gleich al-Qaida, lautete das mediale Gebot des Tages. Und jetzt das. Friedliche Demonstrationen für einen Regimewechsel der nicht von Washington, sondern von den Menschen initiiert wird. Selbst Ussama Bin Laden, der normalerweise gern mit bizarren Videobotschaften die Ereignisse in der arabischen Welt von der Seitenlinie seines Verstecks kommentiert, hat es offensichtlich im Moment die Sprache verschlagen.

Und auch in Ägypten hatte das Jahr mit einem schlimmen Attentat begonnen. Das Jahr war noch keine Stunde alt, da sprengte sich jemand in einer koptischen Kirche in Alexandria in die Luft. Der Anruf ereilte mich, als ich von meiner Silvesterfeier in angeheitertem Zustand auf dem Weg nach Hause war. "Dieses Jahr kann ja heiter werden", dachte ich mir und hatte nicht die leiseste Ahnung, wie es im arabischen Drehbuch tatsächlich weitergeht.

Hätte mir jemand erzählt, dass demnächst das Regime Mubarak kurz vor dem Sturz steht, und Ben Ali wie ein Dieb bei Nacht aus Tunis flieht, ich hätte ihn wahrscheinlich auch wegen des Alkoholeinflusses hysterisch ausgelacht. Das ist keinen Monat her.

Es ist auch keinen Monat her, dass mein Telefon in Kairo heißlief und alle Redaktionen Geschichten über die Diskriminierung von Christen in Ägypten und der gesamten arabischen Welt einforderten. Am Freitag gingen die Ägypter erneut auf die Straße, um nach dem Freitagsgebet gegen das Regime zu protestieren. Das Schöne dabei: Über SMS wurden lange Listen verschickt, von welchen Moscheen die Proteste losgehen sollen.

Auf der Liste stehen aber auch zahlreiche Kirchen. Sie marschieren vereint gegen das verhasste Regime. Ein wenig war die gleiche Atmosphäre schon spürbar bei den Protesten nach dem Anschlag in Alexandria. Als vor allem junge Christen auf die Straße gingen, aber oft begleitet von muslimischen Jugendlichen, die damals schon gemeinsam gegen Mubarak protestiert hatten, weil das Regime sich nicht ausreichend um den Schutz der Kopten kümmert und sie im staatlichen Apparat diskriminiert. Anstatt aufeinander loszugehen, hatten sie schon damals ihren Ärger gegen das Regime gerichtet.

Sie hatten ihm sogar vorgeworfen einen muslimisch-christlichen Zwist zu schüren, um mit dieser Ablenkungsstrategie sich selbst an der Macht zu halten. Damals, als die Jugendlichen mit selbst gemachten Plakaten mit Halbmond, Sichel und Kreuz, "Nieder mit Mubarak" riefen, hätte man vielleicht schon ahnen können, was nur drei Wochen später geschehen wird.

"Unsere Jugendlichen rennen zehn Schritte voraus, und weder die Politik noch wir Journalisten kommen hinterher", hatte mir in Tunis der Chefredakteur einer Tageszeitung erklärt. Wie recht er hat. Diese Mischung aus Arbeitslosen, gut ausgebildeten Jugendlichen, Intellektuellen und Menschen aus allen Bereichen und allen Schichten, die sich den Regimewechsel jenseits aller Religionszugehörigkeit und sozialem Status auf die Fahnen geschrieben hat, angetrieben, aber nicht geführt, von einer neuen Facebook-, Twitter- und Blogger-Generation, ist etwas völlig Neues.

Bisher hat man im Westen für die arabische Politik eine einfache Rechnung aufgestellt. Es gab das Regime und die Islamisten, den Diktator oder die Moschee. Im Moment wird die politische Landschaft der arabischen Welt völlig umgepflügt, und keiner weiß, welche neuen Pflanzen aus dem Boden sprießen werden. Sie werden sich aber nicht mit den alten politischen Kategorien fassen lassen. Es ist nicht nur ein Politik-, sondern auch ein Generationswechsel, der hier gerade stattfindet. Und die neue Generation weiß zwar, wie sie mit dem Internet umgehen kann, aber sie ist noch nicht politisch organisiert.

Aber eines ist sicher, die politische Landschaft der arabischen Welt wird bunter. Und auch die Islamisten werden dort ihren Platz finden, wenngleich sie sicher nicht im säkularen Tunesien und wahrscheinlich auch in Ägypten nicht den größten Platz einnehmen werden. Es entsteht eine völlig neue politische Pluralität. Jenseits des Diktators und der Moschee.

Dass der Übergang kein leichter ist, zeigt der Vorreiter Tunesien, wo gerade darum gerungen wird, wie viel alte Garde man im Staatsapparat braucht, um sanft in die neue Zeit hinüberzukommen, ohne dem Alten die Chance zu geben, noch einmal Fuß zu fassen. Dass es ein Fehler ist, das Alte zu schnell vollkommen zu kappen, ohne etwas Neues aufgebaut zu haben, das war im Irak zu sehen, der nach der Auflösung der Baath-Partei, der Armee, der Polizei ins absolute Chaos gestürzt war.

In diesem Moment ist Ägypten fast vom Rest der Welt abgeschnitten. Die Internetleitungen sind gekappt, die Handynetzwerke unterbrochen. Es erinnert mich ein wenig an die Situation nach den letzten Wahlen im Iran, wo ich ebenfalls vor Ort berichtet habe. Das Kappen des Internets war der Beginn einer Kampagne des iranischen Sicherheitsapparats, die Oppositionsbewegung niederzumachen.

Aber auch in Tunesien hat man versucht, die Kommunikationswege der Jugendlichen zu unterbrechen. Ein junger Mann der damals heftig gegen das Regime gebloggt hat, ist heute der neue tunesische Minister für Jugend.

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33 Kommentare

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  • Q
    Qouver

    wenn ich es richtig verstehe, dann erleben wir gerade einen bewußtseinswandel mit, der uns sehr nahe geht, weil er uns selbst betrifft.

    einen kurzen augenblick lang haben wir das selbst schon erlebt, was die tunesier und ägypter wohl gerade empfinden: "wir sind das volk".

     

    Es lohnt sich über diesen satz einmal etwas intensiver nachzudenken, denn er ist so schlicht wie genial: perfekter ausdruck sanfter gewalt: dieses ruf greift niemanden an, stellt nicht an den pranger, transportiert keinen hass. er ist in sich richtig und ermutigt: wir sind das volk, wir sind der souverän, ... wer diesen ruf in den ohren hat erkennt relativ schnell was falsch und was richtig ist

     

    und schwupps bin ich nicht mehr in tunesien oder ägypten sondern im eigenen wohnzimmer und frage: bin ich das volk? wird meine stimme gehört? ist das was ich tagtäglich erlebe "volks"wirtschaft, "volks" wagen zahnbürste oder schreibt man volk mit f im sinne von erfolkreich?

     

    "folklore" áde !

  • S
    steffen

    Wollen wir hoffen, daß am Ende nicht die Musmlim-Bruderschaft die Geschicke des Landes bestimmt.

    Dann "gute Nacht" Israel und Koptische Minderheit:0(

    Das würde Krieg bedeuten !

     

    Die Tunesier wissen ganz genau, daß man Religion nicht essen kann. Bei den Ägyptern bin ich mir nicht so sicher...

  • B
    Bobby

    Also ist auch diese Szenario bald denkbar :)

     

    www.zeitgeistmovie.com

     

    Siehe "moving forward"

     

    Human evolution!

  • D
    Dr.Arab

    @Kammerjäger

    Ich glaube du hast im deutschen Geschichtsunterricht nicht aufgepasst !

    Araber mit Nazis zu vergleichen wird ja gerne unter euch Islamphobis benutzt um die das eigene Versagen zu vertuschen. Wenn du schon Vergleiche ziehen möchtest rate ich dir erst einmal ein wenig Backround anzueignen.Es ist ja nicht jeder mit dem Marshallplan im Arsch geboren worden. Ne?

  • DP
    Daniel Preissler

    betrifft: "Kammerjäger"

    Die demonstrierenden Ägypter mit Nazis oder Nazi-Mitläufern zu vergleichen und gleichzeitig solch einen Nazi-Namen zu wählen (Kammerjäger=Ungezieferbekämpfer usw., ich denke wir kennen die Assoziationskette alle) finde ich so dreist, antidemokratisch und gefühllos, dass ich diesen Beitrag wohl gesperrt oder wenigstens mit einem redaktionellen Kommentar versehen hätte.

    dp

  • R
    rememberGazzah

    ob nun auch bald die praktizierte blockadepolitik am grenzübergang rafah ein ende findet? meine güte, wird das ein fest ....

  • GF
    Gerda Fürch

    Und jetzt gehe ich zwecks "Erholung" von den aufregenden Nachrichten und Berichten erst einmal Schlittschuhlaufen im Eisstadion, mit "Freund" und "Feind", nee, mit Leuten gleicher "Wellenlänge" und "Gegnern", mit anderen "Wellenlängen", die alle zusammen sich am Sonntag nur etwas entspannen wollen. Schöne friedliche Welt, von denen so viele nur träumen können.

     

    Alles Gute!

  • GF
    Gerda Fürch

    Moment mal! "Hier findet ein Generationswechsel statt"? Hinter diesem Punkttreffer verbirgt sich doch noch mehr, und das sind die Älteren und Alten, Ehefrauen, Freundinnen, Tanten etc. ,die hoffentlich hinter den Jugendlichen und Jungen mit Rat zur Verfügung stehen, sind auch Teile der Zivilgesellschaft.

     

    Außerdem fragt sich, welches Freiheitsverständnis und welches Demokratrieverständnis und welches Gerechtigkeitsverständnis alle die sozialen Bewegungen und noch nicht aufgebauten oppositionellen Parteien haben werden?

     

    Diese Verständnisse sind garantiert nicht deckungsgleich mit Washington, Berlin und Brüssel, sondern könnten durchaus neue, nämlich arabische Alternativen aufgrund realer arabischer Lebenswelten beinhalten, oder nicht?

     

    Aber vielleicht kann der deutsche User "Dr. Arab" auch hierzu etwas sagen? Zur der Möglichkeit einer durchaus möglichen eigenständigen Demokratiefähigkeit muslimischer, islamischer Freunde und Gegner. Das ist sehr möglich, daß auch die westlich orientierten Demokratien aus der Arabischen Welt lernen.

     

    Drum, bitte n i c h t über die Köpfe der Menschen und Bevölkerungen in den aufgezählten Regionen hinweg. Das wollen wir hier in Deutschland bei "Stuttgart 21" und bei den Laufzeitverlängerungen für AKW's ja auch nicht und fordern deshalb bundesweite "Volksbefragungen", nicht wahr?

  • SA
    Salah Ad-Din

    Für allgemeine Euphorie ist es noch viel zu früh! Erst mal abwarten, wie es mittelfristig weitergeht. Im Iran 2009 haben sich viele Menschen auch zu früh gefreut.

  • SS
    susanne scholl

    es erinnert doch sehr an das jahr 1989 in osteuropa und an 1991 in der sowjetunion. niemals hätten wir uns damals träumen lassen, dass die mauer fallen und die gerontokratie im kreml sich selbst davonputschen könnte. und ich sehe die gleichen probleme auf die arabische welt zukommen. nach so vielen jahren der diktatur ist es immer schwer, den übergang in eine demokratischere lebensart ohne schwere rückschläge zu vollziehen. noch haben die jungen leute, die sich nicht von irgendwelchen ismen vereinamen lassen nicht gewonnen - und sie wissen natürlich auch nicht wirklich, wie das geht, eine demokratie aufbauen. man muss ihnen alle verfügbaren daumen halten und hoffen, dass sich die verhängnisvollen einflüsterer aus allen richtungen noch lange zeit nicht von der überrumpelung erholen - und daher weiter schweigen.

  • C
    comment

    Sehr schöner Kommentar H. el-Gawhary! Der sollte meiner Meinung nach in mehrere Sprachen übersetzt und weit verbreitet werden.

     

    Vielen Dank & tiefe Solidarität mit dem ägyptischen Volk

  • I
    iBot

    Danke für die emotionale und aufschlussreiche Darstellung!

  • S
    Siggi

    es ist zu begrüssen, dass jetzt die ägypter gegen diktatur und korruption auf die strasse gehen. ich war vorhin bei der kleinen demonstration der exilägypter am breitscheidplatz in berlin. auch dort forderte man das ende des systems mubarak, das ende von korruption und diktatur. dazwischen aber auch die grüne fahne saudi-arabiens, dazwischen männer mit langen bärten, die wie islamisten wirkten. es ist unklar ob aus der revolution eventuell eine neue islamistische diktatur erwächst

  • EP
    el presidente

    Der Nachfolger Mubaraks (und sei er noch so demokratisch) kann die Forderungen und Illusionen der Bevölkerung niemals befriedigen. Denn er erbt einen Sicherheitsapparat von südamerikanischen Dimensionen. Wohin denn mit den ganzen Polizisten, Soldaten und vor allem Geheimdienstlern des alten Apparats? Er muß sie irgendwie bezahlen und loyal halten, sonst gibt es einen Pinochet-Putsch. Dadurch geht ein Großteil der Staatseinnahmen drauf. Was also günstigstenfalls passiert ist eine Art arabisches Weimar-Regime das sich irgendwie durchwursteln muß. Ähnlich wie damals Argentinien. Das wichtigste ist IMHO das die Leute (auch die Militärs!) die Schnauze voll haben von starken Männern, so das ein Diktator nicht mehr hochkommen kann.

  • P
    Paria

    Die Araber zeigen uns wie's geht - wann gibt es hier Revolte?!

  • K
    Kammerjäger

    Bei aller gebotenen Objektivität komme ich

    nicht umhin haufenweise Paralelen zur iran.

    "Revolution" festzustellen - wobei damals

    im Iran der koranisch an-dressierte,mani-

    pulierte Kollektiv-Wahn noch nicht den,in

    Nord-Afrika sichtbaren,Stellenwert hatte!

    Ich kann schon ganz deutlich die strippen-

    ziehende Muslim-Bruderschaft im Hintergrund

    sehen,die sich diabolisch händereibend drauf

    freut ihr"Manifest der totalen Unterwerfung"

    also den Kloran,dem Rest der Welt als einzig

    wahre 'Heilslehre'aufzuzwingen - Heil Mohamed!

    PS.

    War das 3te Reich nicht auch die Folge eines

    verdammt ähnlichen Kollektiv-Wahns???

  • W
    Wim

    Danke für diesen angenehm persönlichen Bericht von Karim El-Gawharay.

  • C
    Christine

    Ich verfolge mit angehaltenem Atem, was sich in der arabischen Welt tut, und meine Hochachtung für die jungen Leute ist grenzenlos. Ich hoffe, dass ihr Mut belohnt wird. Es ist überfällig, dass wir unseren Regierungen auf die Finger schauen, was ihre Haltung zu Regimen wie dem von Mubarak angeht. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass ihre Menschenrechtsverletzungen toleriert werden.

  • A
    august

    Juchu, schöne, heile Welt in Ägypten. Die Demonstranten sind auf dem besten Weg ins Paradies auf Erden und alles ist bald wieder Friede, Freude, Eierkuchen, wie zu Kleopatras Zeiten. Das will uns dieser Artikel scheinbar sagen.

     

    Dass es mit der Revolution in Ägypten mehr Gewalt denn je geben wird in der Zukunft (wie wir das in Afghanistan und im Irak erlebt haben, wo brutale, aber in letzterem Falle einigermaßen stabile Diktaturen kaputt gingen), ignoriert er. Diese Euphorie ist doch hintergrundslos, die kann man in Ägypten ausleben, aber sicher nicht aus deutscher/europäischer Sicht.

  • 2
    2010sdafrika

    Tunesien hat es vorgemacht, Ägypten durchlebt es zurzeit und in Jordanien, Jemen oder Lybien entsteht es noch - der Wille des Volkes für einen demokratischen Aufbruch. Die Bürger haben es satt, sich einer Autokratie zu beugen und die eigene Meinungsfreiheit unterdrücken zu lassen. Die "Jasminrevolte" in Tunesien hat gezeigt, dass das Volk jede Diktatur beenden kann: http://2010sdafrika.wordpress.com/?s=tunesien&x=0&y=0.

  • U
    Ultraviolett

    Man kann nur hoffen, dass es sich zum besseren entwickelt und nicht die falschen Leute von der Situation gebrauch machen...

    Ich hoffe, dass die Gebildete Schicht ihrer sozialen Verantwortung nachgeht und nicht irgendwelche islamistischen Hetzer das Zepter in die Hand nehmen. Das gilt auch für die anderen islamischen Ländern. Was an Bildung versäumt wurde kann jetzt ausarten. Man hoffe das beste für die ägyptische Bevölkerung. Von einer Diktatur in die nächste in Grün wäre nicht das richtige.

  • S
    Stefan

    Slim Amamou ist meines Wissens nicht Minister, sondern Staatssekretär:

     

    http://www.netzpolitik.org/2011/slim-amamou-mitglied-der-tunesischen-ubergangsregierung/

  • PK
    Peter K.

    Genauso ist es richtig !

    Die Menschen müssen im eigenem Land für ordentlich Verhältnisse kämpfen, statt als sog. WIRTSCHAFTSFLÜCHTLINGE abzuhauen. Hoffe sehr, dass das Schule macht!

  • M
    Mika

    Haben die taz und "ihr" Autor KARIM EL-GAWHAR Ägypten nicht bis in allerjüngste Zeit als Demokratie (ohne Anführungsstriche) dargestellt?

  • M
    Martin

    Ich hoffe sowohl für Ägypten als auch Tunesien, dass das jetzt entstehende Vakuum nicht durch eine "Partei" gefüllt wird, die nur eins im Sinn hat: Den eigenen Vorteil. Das war leider schon zu oft in der Geschichte der Fall.

  • E
    Elsa

    Auf diese neue arabische Welt darf auch der beflissene deutsche Bildungsbürger gespannt sein. Seit Jahrzehnten reisen deutsche Bildungstouristen durch das unterdrückte Ägypten und seine Nachbarstaaten, ohne sich um die politische Situation in diesen Ländern zu kümmern. Es sind oft Akademiker, die solche Reisen bei Studiosus und Gebeco buchen - für die kulturellen Reichtümer dieser Länder hat man sich interessiert,wie es den Menschen dort geht wurde weder thematisiert noch zur Kenntnis genommen. Auch diese Reiseveranstalter werden jetzt ihre alten Programme für die "neue Welt" dringend überdenken müssen.

  • V
    Vlad

    Toller Artikel. Da ich Karim sehr schätze und er sich positiv über die Proteste äußert, werde ich die Proteste untersützen.

  • M
    Momo

    Ein wesentlicher Aspekt scheint mir in obigem Kommentar unterbelichtet: Die Kumpanei der westlichen Regierungen mit den Regimen in Tunesien und Ägypten. Hierzu schreibt das Neue Deutschland unter der Überschrift "Das Gespenst der Dominos":

     

    "Ein Gespenst geht um – diesmal nicht in Europa, sondern in Nordafrika. Es heißt auch nicht Kommunismus, sondern Dominotheorie. Vor ihm graut den Politstrategen zwischen Washington und Berlin ganz gehörig. (...)

    Und die Verunsicherung nimmt nicht ab. In Tunis haben sich die »Neuen« der Berliner Umarmung verweigert, ihnen bei der Etablierung der Demokratie die Hand zu führen. Das ist sehr ärgerlich und eine neue Erfahrung für die Demokraten in Kanzler- und Außenamt, mit der sie noch nicht recht umgehen können. Was soll man tun, wenn sich die Revolutionäre auf so verstörende Weise unbestechlich zeigen?

    Statt einer befriedigenden Antwort darauf wackelt nun auch noch Dominostein Ägypten. Das Regime des Kairoer Imperators Mubarak auszuhalten, wurde zwar von Jahr zu Jahr teurer, stabiler wurde es dennoch nicht. Berlin oder Washington ist auch hier nichts anderes eingefallen, als das morsche Mubarak-Regime immer wieder zu flicken – Hauptsache ein strategischer Verbündeter bleibt irgendwie erhalten. Wenn es ihnen aber nicht gelingt, Mubarak die Machtübergabe an seinen Sohn auszureden, steht der Stein Ägypten schon auf 45 Grad."

     

    http://www.neues-deutschland.de/artikel/189498.das-gespenst-der-dominos.html?action=print

     

    Aus dem Berliner Außenministerium ist zu vernehmen, die Bundesregierung und auch Werterwelle selbst hätten ihre Gesprächspartner "immer und immer wieder" darauf hingewiesen, dass grundlegende Menschen- und Bürgerrechte auch in Ägypten respektiert werden müssten. Dieses Rechtfertigungs-Getöse aus dem Berliner Außenministerium kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Regierungen der westlichen Staaten in der Vergangenheit wegen "geostrategischer Interessen" beim Thema Menschenrechte (anders als im Falle des als Gegner eingestuften Iran) mehr als ein Auge fest verschlossen hielten. So bezeichnete im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der sog. „diplomatischen Depeschen“ durch WikiLeaks Paul Craig Roberts, stellvertretender Schatzminister während der Reagan-Administration, den ägyptischen Präsidenten Mubarak bereits Anfang Dezember 2010 "amerikanische Marionette".

     

    http://www.zmag.de/artikel/wer-attackiert-da-wirklich-die-welt

     

    Ähnlich wie im Falle Tunesiens rächt sich nun die doppelzüngige "Menschenrechtspoltik" der deutschen Bundesregierung sowie der übrigen westlichen Staaten.

  • J
    jimbeam

    "Hätte mir jemand erzählt, dass demnächst das Regime Mubarak kurz vor dem Sturz steht..." - wer sagt denn, dass sowas nicht auch bei uns möglich ist ?

  • G
    gaddafi

    und jetzt komm ich..

  • NF
    Norbert Fenzl

    Was sagte doch vor lager Zeit der alte weise Herr Karl M.? wenn die Idee die Köpfe der Massen ergreift wird sie zur materiellen Gewalt.... wie wahr ..

    es ist wunderbar diesen Umbruch in der arabischen Welt erleben zu dürfen... er wird mehr verändernan als sich viele vorstellen können...

  • D
    Dr.Arab

    Heute Tunis und Kairo morgen Amman und Ramallah !

    "hier findet ein Generationswechsel statt..."

    Da hat Karim genau den Punkt getroffen. Natürlich ignorieren die Massenmedien diesen sehr wichtigen Aspekt. Egal !

    Es erfreut mein Herz das unsere Islamphobischen Kommentarschreiber verstummen.

    Wir jungen Muslime in Deutschland haben immer wieder gegen den Vorwurf ankämpfen müssen das wir nicht "demokratiefähig sind". Jetzt sind wir eines besseren belehrt worden.

    Saana,Algier,Amman,Jerusalem und Damaskus kommen als nächtes und die Revolutionen können nicht mehr aufgehalten werden.

    Nicht mal die USA sind in der lage noch etwas dagegen zu tun.

    Nun,wie wird die EU oder die USA mit einen neuen demokratischen Nahen Osten umgehen?

    Der Arabische Frühling hat begonnen.....

  • T
    T.V.

    Wie ist denn der Artikel nun zur TAZ gelangt wenn fast alle Verbindungen unterbrochen sind?

     

    Gruß