■ Anzeige gegen Argentiniens Militärs: Verschwundene werden Fall für Berliner Justiz
Berlin (AFP) – Deutschstämmige Angehörige von argentinischen Oppositionellen, die während der Militärdiktatur in Argentinien verschwanden, haben Anzeige in Berlin gegen elf ranghohe argentinische Ex-Militärs erstattet. Der Berliner Rechtsanwalt Wolfgang Kaleck überreichte vier Strafanzeigen an den Justizsenator der Stadt, Ehrhart Körting (SPD).
Die vier Opfer, deren jüdische Eltern während der NS-Zeit aus Deutschland auswandern mußten, waren unter der argentinischen Militärdiktatur (1976 – 1983) verhaftet worden und blieben „verschwunden“. Wegen des Verdachts des Totschlags, der Entführung und Körperverletzung wurden nun unter anderem die früheren Junta-Mitglieder Jorge Videla und Emilio Masera angezeigt.
Bei den Opfern handelt es sich um Alicia Nora Oppenheimer, Leonor Gertrudis Marx, Juan Miguel Thanhauser und Walter Claudio Rosenfeld. Während die Frauen nach ihrer Festnahme nicht mehr gesehen wurden, hätten Mitgefangene über die Männer ausgesagt, sie seien schwer gefoltert und in einem Haftzentrum gefangengehalten worden.
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