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Antimigrantischer Schutzwall der GriechenFür Flüchtlingsabwehr ist Geld da

Griechenland will einen antimigrantischen Schutzwall an der Grenze zur Türkei bauen – trotz leerer Staatskassen, Stress mit den Gläubigern und der EU.

Steigende Xenophobie ist in wirtschaftlichen Schieflagen leider so normal wie die neuen Armenküchen in Athen. Bild: dpa

ISTANBUL taz | Trotz immenser Staatsschulden und viel internationaler Kritik will Griechenland von seinem "Projekt Mauerbau" nicht lassen. In dieser Woche, so teilte der zuständige Minister für Bürgerschutz, Christos Papoutsi, in Athen mit, ist Baubeginn für den Zaun zwischen Griechenland und der Türkei. Mit dem Zaun will Griechenland verhindern, dass weiterhin Tausende von Flüchtlingen über die Türkei illegal einreisen.

Für 5,5 Millionen Euro wird nun auf einer Länge von 11 Kilometern ein 2,5 Meter hoher Zaun gebaut. Der Flüchtlingswall soll innerhalb von fünf Monaten fertig werden und wird aus zwei Zäunen bestehen, zwischen die Nato-Stacheldraht aufgehäuft werden soll.

"Dieses Projekt hat symbolischen und praktischen Wert", rechtfertigt Papoutsi den Doppelzaun. "Er wird Fluchthelfern, Schleppern und den illegalen Einwanderern signalisieren, dass Griechenland keine frei zugängliche Transitzone für die EU darstellt."

Menschenrechtsorganisationen befürchten, dass der Zaun nur dazu führen wird, dass Flüchtlinge sich zukünftig andere, gefährlichere Routen suchen müssen. Bis auf die 11 Kilometer, auf denen nun der Zaun gebaut werden soll, wird die insgesamt 200 Kilometer lange Grenze zwischen beiden Ländern durch den Fluss Evros/Meric markiert. Viele Flüchtlinge sind in den letzten Jahren bereits in dem Fluss ertrunken, zukünftig dürften es noch mehr werden, wenn das die einzige Einreisemöglichkeit bleibt.

Selbst die EU-Kommission ist der Meinung, dass der Zaun nichts bringen wird. "Die Kommission wird den griechischen Antrag auf eine Mitfinanzierung ablehnen", sagte ein Kommissionssprecher. "Zäune und Mauern sind kurzfristige Maßnahmen, die nicht zu strukturellen Lösungen von Einwanderungsproblemen beitragen."

Die griechischen Flüchtlingslager hinter der Grenze sind der reinste Horror, völlig überfüllt und in hygienisch katastrophalem Zustand. Noch immer gibt es in Griechenland kein Asylsystem, die übrigen EU-Länder bestehen aber darauf, dass Flüchtlinge in dem Land, in dem sie als erstes EU-Boden betreten, ihren Antrag stellen müssen.

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12 Kommentare

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  • B
    bull

    Wie immer sind die meisten total neben der Realität.

    Niemand kann die Menschenströme die demnächst aus Asien und Afrika kommen werden aufhalten.Das ist alles eine blödsinnige Illusion dies zu meinen.

    Wenn so viele Menschen keine Lebensmöglichkeiten sehen in Ihren Gebieten werden Sie sich woanderst diese suchen.Hat irgendjemand die Europäer aufhalten können als Sie Amerika eroberten und die Ureinwohner umgebracht haben?Nein.Denn damals hungerten in Europa ein paar dutzend Millionen Menschen und haben deswegen bessere Lebensumstände woanderst gesucht.Auch die Chinesen mit Ihrer dämlichen Mauer haben es nie vermocht damit Eindringlinge fernzuhalten.Von daher ist alles Quatsch.Es gibt keine uneinnehmbaren Festungen wie die Geschichte gezeigt hat.

  • B
    bull

    Wie immer sind die meisten total neben der Realität.

    Niemand kann die Menschenströme die demnächst aus Asien und Afrika kommen werden aufhalten.Das ist alles eine blödsinnige Illusion dies zu meinen.

    Wenn so viele Menschen keine Lebensmöglichkeiten sehen in Ihren Gebieten werden Sie sich woanderst diese suchen.Hat irgendjemand die Europäer aufhalten können als Sie Amerika eroberten und die Ureinwohner umgebracht haben?Nein.Denn damals hungerten in Europa ein paar dutzend Millionen Menschen und haben deswegen bessere Lebensumstände woanderst gesucht.Auch die Chinesen mit Ihrer dämlichen Mauer haben es nie vermocht damit Eindringlinge fernzuhalten.Von daher ist alles Quatsch.Es gibt keine uneinnehmbaren Festungen wie die Geschichte gezeigt hat.

  • S
    Selma

    Ich habe gerade meine Magisterarbeit über Flüchtlinge in der Türkei geschrieben und betrachte die Kommentare hier als sehr oberflächlich und unreflektiert.

    @ Stefan: Die meitsen Flüchtlinge die über die Türkei versuchen in die EU zu gelangen sind keine türkischen, sondern afghanische, irakische und iranische Flüchtlinge, aber auch immer mehr afrikanische.

    @ "ich find ok" ja, die Türkei sollte sich mehr um Flüchtlinge kümmern, tut es zum Teil schon, aber nicht ausreichend. Es besteht derzeit noch kein richtiges Asylgesetzt, sondern nur ein "temporärer Flüchtlingsstatus". UNHCR ist aber sehr aktiv in der Türkei. 2012 soll ein neues türkisches Asylgesetz erscheinen, da wird sich herausstellen, inwieweit die Türkei Solidarität beweist. Allerdings sollte auch von den EU-Staaten Solidarität abverlangt werden. Die Verantwortung für die Gewährung der Flüchtlingsrechte obliegt uns allen, nicht nur einzelnen Ländern.

    Wenn Griechenland nicht in der Lage ist mit zusätzlicher Migration umzugehen, muss man ihnen die Last abnehmen und ein gerechtes Verteilungssystem einführen, also das DUBLIN II Abkommen abschaffen!

    Zum Grenzzaun: Wenn man bedenkt, dass der Mauerfall in D noch nicht sehr lange her ist, ist die Tatsache ein Land bzw. Kontinent (Europa)abzuzäunen/abzuschotten absurd! Das ist dann "the wall after the wall" wie es Peter Andreas in "The Wall after the West" (Adreas/Snyder 2000) ausdrückt!

  • IF
    Ich finds ok

    Ich habe Verständnis. Die Griechen stehen vor dem Abgrund und können sich selbst kaum noch helfen.

     

    Die Türkei hingegen boomt. Ich finde es sehr nationalistisch und egoistisch von den Türken, dass sie nicht bereit sind sich selbst um die Flüchtlinge zu kümmern.

     

    Schade das es in der Türkei keine Solidarität gibt.

  • I
    Inder

    Bekommen wir Europäer endlich eine so schöne Mauer wie die Chinesen - eine auf der man herumspazieren kann ? So einen richtigen Touristenmagneten ? Toll !

  • M
    Mauerbau

    Niemand hat die Absicht in Griechenland eine Mauer zu bauen . . . !

  • T
    Troikaner

    Damit die Flüchtlinge aus den Lagern kommen, ist es wichtig, durch "Sparmaßnahmen" dafür zu sorgen, daß alle in Griechenland lebenden Arbeiter endlich das Land verlassen. Dann können alle legalisiert werden und man kann mit den tollen Löhnen mit China wettbewerbsfähig werden. So wie in der Erdbeerernte: 12 Stunden für 25-28 Euro und wehe Ihr wascht Euch mit dem Wasser! Und wer sich wehrt, wird an den Pick-Up gebunden und durchs Dorf geschleift.

  • Q
    @"Jan"

    Im Evros sind bereits Hunderte ersoffen, dazu gibt es sogar anonyme Massengräber. Man kann übrigens auch in flachen oder kalten Wasser ertrinken, aber sicherlich ist das dann wieder die Schuld der Flüchtlinge, weil sie die Frechheit besitzen, nicht schwimmen zu lernen oder keine wasser- und schlammfesten Stiefel tragen oder weil sie zu schiffbaren Zeiten aus dem Boot fallen und einfach untergehen, während ihre Verwandten dabei live zusehen dürfen.

  • A
    Andrej

    Natürlich kostet der Schutzwall vor Illegalen erstmal Geld. Aber schon nach kurzer Zeit kann man damit sehr viel Geld sparen, nicht nur die Grichen, sondern alles Europäer die dann ein Leben lang für die Illegalen aufkommen müssen. Ich denke das die Illegalenabwehr im Sinne der Bevölkerung ist, aber eine verbindliche Volksabstimmung wäre natürlich das besten.

  • JE
    Jan Engelstädter

    In der Mariza ertrinken? Wie soll das gehen, wenn nicht gerade Frühjahrshochwasser ist? Den größten Teil des Jahres kann man da durchwaten, ohne sich den Bauchnabel nass zu machen, deswegen ist die Mariza auch nicht schiffbar.

  • S
    Stefan

    Nicht, dass die Griechen schon genug in der Scheiße stecken. Jetzt sollen sie sich auch noch um das Schicksal von Flüchlingen aus der Türkei kümmern? Warum sollte jemand eigentlich die Türkei verlassen? Wenn da etwas nicht in Ordnung ist, dann sollte man das schleunigst dem Erdogan sagen, oder?

  • H
    Hammer

    In Italien verschwinden 625 Flüchtlinge:

    http://www.borderline-europe.de/news/news.php?news_id=121