Anti-Terror-Einsatz in Tunesien: Mutmaßlicher Drahtzieher getötet
Sicherheitskräfte töten neun Islamisten, darunter der mutmaßliche Drahtzieher des Anschlags. Tausende Menschen demonstrieren gegen Extremismus.
TUNIS afp | Tunesische Sicherheitskräfte haben nach offiziellen Angaben neun bewaffnete Extremisten getötet. Auch einer der mutmaßlichen Drahtzieher des tödlichen Anschlags auf das Nationalmuseum in Tunis soll bei einem Anti-Terroreinsatz getötet worden sein. Wie das Innenministerium in Tunis am Sonntag mitteilte, gehörten die Männer der Brigade Okba Ibn Nafaa an, der größten Dschihadistengruppe Tunesiens, die für den Anschlag auf das tunesische Nationalmuseum Bardo verantwortlich gemacht wird.
Die Dschihadisten seien bei einem Einsatz am Samstagabend in der Gebirsregion Sidi Aïch im Gouvernorat Gafsa getötet worden, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Mohamed Ali Aroui, der Nachrichtenagentur AFP. Sie hätten zu den „gefährlichsten Terroristen Tunesiens“ gehört.
Der Einsatz erfolgte elf Tage nach dem Anschlag auf das Nationalmuseum in Tunis. Zwei Bewaffnete hatten am 18. März das berühmte Bardo-Museum angegriffen und dabei 21 Touristen und einen Polizisten getötet. Am Samstag erlag zudem eine weitere Französin ihren bei dem Angriff erlittenen Verletzungen. Obwohl die Dschihadistengruppe Islamischer Staat sich zu dem Anschlag bekannte, machte die tunesische Regierung die mit dem rivalisierenden Al-Kaida-Netzwerk verbündete Brigade Okba Ibn Nafaa verantwortlich.
Am Sonntag findet in Tunis ein Protestmarsch gegen den Extremismus statt, an dem auch Präsident Béji Caïd Essebsi teilnimmt. Tausende Menschen ziehen zum Bardó-Museum, dem Ort des Anschlags, und demonstrieren gegen Extremismus. „Freies Tunesien, Terrorismus raus“, skandierten die Teilnehmer des Protestmarschs, der unter umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen stattfand. Viele Demonstranten schwenkten tunesische Flaggen. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl am späten Vormittag auf etwa 12.000 Menschen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Macrons Krisengipfel
Und Trump lacht sich eins
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
USA und Russland besetzen ihre Botschaften wieder regulär
Maßnahmenkatalog vor der Bundestagswahl
Grünen-Spitze will „Bildungswende“
Frieden in der Ukraine
Europa ist falsch aufgestellt
Die Neuen in der Linkspartei
Jung, links und entschlossen
Gentrifizierung in Großstädten
Meckern auf hohem Niveau