Anspruch & Wirklichkeit: Von Kids lernen
■ Jugendparlament fühlt sich „verarscht“
Selten war sich die Bürgerschaft so einig: Die Arbeit des Jugendparlaments im vergangenen Dezember habe sich total gelohnt. Die Fraktionen lobten die 100 Kids, die sich wie die Großen mit der Bremer Politik befasst hatten, über den grünen Klee. Kleiner Wehrmutstropfen: Nur eine der 14 Resolutionen der JungparlamentarierInnen ist Wirklichkeit geworden, die Erweiterung doppeltqualifizierter Bildungsgänge für Informatik am Schulzentrum Utbremen.
Ja, die Lehrer seien viel zu alt, würden sich häufig nicht gut in Informatik auskennen, und ja, leider seien viele Schulen verrottet, sagte Ulrike Hövelmann von der SPD. Aber Bremen sei doch immerhin bei der Bildung schon einen „großen Schritt nach vorne gekommen.“ Mehr Schulmöbel, mehr Bücher und neue Computer gebe es doch schon.
Wenig Beifall von den NachwuchspolitikerInnen: „Als Jugendliche fühlen wir uns verarscht“, stellt Thorben Peters von der Grünen Jugend Bremen fest. Bei Jugend im Parlament habe es sich nur „um eine Alibiveranstaltung gehandelt. Es ist anscheinend von der Politik nicht gewollt, dass Jugendliche mitbestimmen dürfen.“ ksc
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