: „Ansonsten liebe ich die taz sehr“
LeserInnen reagieren auf die Blattreform – die taz dokumentiert eine Auswahl
„Eure originellen Ideen erfreuen meine fünfköpfige Familie immer wieder – das Abschalten des Fernsehprogramms dagegen überhaupt nicht.“
Rüdiger Weskamm, Hamburg
„taz zwei ist echt in Ordnung, aber die Abschaffung des Fernsehprogramms ist ein Riesenschritt in eure ureigenste Servicewüste und für uns als Leser ein ziemliches Ärgernis.“
Volker Simon und Walli Deuringer, Augsburg
„Ich bin von eurer Blattreform ziemlich enttäuscht. Die so genannte zweite Meinung ist ein etwas wirres Sammelsurium und die Medienseite eine echte Verschlechterung. Wir wollen das Fernsehprogramm zurück, und zwar bald! (…) Übrigens könntet ihr mal eure Wettermeldung verbessern, ausführlicher machen. Service heißt das Zauberwort.“
Gerd Bergmann, Baltmannsweiler
„Mit welcher Arroganz druckt Ihr nicht mehr das Fernsehprogramm? Stattdessen darf ich zwischen ausgewählten Programmen, die eurer Meinung nach sehenswert sind, auswählen. Ich bin mündig und fähig, für mich selbst zu entscheiden, was ich in der Glotze schauen möchte und was nicht!“
Eva Wiese, Sinzheim
„Die taz muss nicht alles machen. Natürlich ist auch Dieter Bohlen ein wichtiges gesellschaftliches Thema. Aber es kauft doch kein Mensch die taz, weil sie – wie alle anderen – über Dieter Bohlen schreibt. In politischen Krisenzeiten, wie während des Irakkrieges, steigt die Auflage der taz. Der Grund liegt auf der Hand: Die Leser suchen Orientierung, bilden sich eine Meinung, informieren sich aus verschiedenen Quellen und schätzen es außerordentlich, dass die taz klug analysiert und andere Menschen zu Wort kommen lässt als die üblichen Verdächtigen.“
Ellen Häring Vazquez, Berlin
„Die neue Medienseite gefällt mir sehr, sehr gut – und völlig unbegreiflich ist mir, wie jemand sich mit dem vormaligen, klein-fitzeligen, unvollständigen und bis zum Limit uninformativen TV-Programm zurechtfinden konnte. Wenn ihr wieder ein komplettes Programm einführen wollt, dann wartet damit doch bitte so lange, bis die taz so wohlhabend ist, dass dafür ein bis zwei Seiten zur Verfügung stehen.“
Olaf Rottach, Berlin
„Grundsätzlich finde ich die neue tazzwei ja gut – aber: Die Idee, das Fernsehprogramm durch Programmhinweise zu „ersetzen“ – das ist doch hoffentlich nur ein Gag?“
Leonie Wagner, Erfurt
„Endlich! Das populistische Fernsehprogramm ist eingestampft und ersetzt durch die wirklich wichtigen Dinge im Leben: die Klamottenprobleme von Thomas Gottschalk, die Beziehungsprobleme von Anke Engelke, die Drogenprobleme von Johannes B. Kerner. Da alle Personen relativ medienscheu sind, wurde auch noch ein Foto abgedruckt. Wichtig auch der Hinweis, ich sollte mir unbedingt das ‚Staffelrennen‘ von The Osbournes ansehen. So weit zum Thema Populismus.“
Michael Sallier, Braunschweig
„Herzlichen Glückwunsch zur Neugestaltung. Das Fernsehprogramm brauche ich nicht, die sechs Kurztipps sind sehr informativ, ich möchte sie nicht mehr missen.“
Stefan Baake, Leverkusen
„Das Fernsehprogramm hätte ich gerne wieder! In unserem Haushalt gibt es sonst keine aktuellen Zeitungen, und immer im Internet nach guten Sendungen zu suchen ist mir einfach zu lästig. Ansonsten liebe ich die taz sehr.“
Christa Pappert, Münster
„Ich habe keine Lust, mir ein zusätzliches Käseblatt mit Fernsehprogramm zu kaufen.“
Jochen Blanke, Hannover
„Solange ihr Platz für Beckenbauer-Tratsch habt (gut ein Viertel einer Seite), sollte das TV-Programm als echte Information nicht fehlen.“
Detlev Gündel, Hannover
„Ich weiß wirklich nicht, was Sie bewogen hat, das Fernsehprogramm auf einige platzfressend aufgemachte Empfehlungen zu reduzieren. (…) Im Übrigen frage ich mich inzwischen bei einigen Artikeln in tazzwei, ob die taz nun auch Auto-Bild und dem Goldenen Blatt Konkurrenz machen möchte. Jedenfalls bin ich nach über einer Woche neuer taz immer noch nicht amused und hoffe, dass sich die taz auch wieder auf so etwas wie den Gebrauchswert besinnt, anstatt ästhetisierend ins Nirwana abzuheben.“
Jürgen Recknagel, Bad Krozingen