Anschlag in Afghanistan: Taliban greifen Parlament an
In der afghanischen Hauptstadt Kabul hat es mindestens eine Explosion gegeben. Zudem hat die Miliz im Kundus einen zweiten Bezirk eingenommen.
Der designierte Verteidigungsminister sollte an diesem Montag im Parlament vorgestellt werden. Die Taliban teilten mit, sie hätten ein Selbstmordattentat ausgeführt. Der Sprecher des Innenministeriums, Sedik Sedikki, sagte, nach der Explosion einer Autobombe vor dem Gebäude hätten Bewaffnete versucht, das Gelände zu stürmen. Sie seien von Sicherheitskräften zurückgeschlagen worden und hätten sich vermutlich in einen Rohbau in der Nähe zurückgezogen. Die Polizei habe diesen umstellt.
Nur wenige Meter vom Attentatsort entfernt wurden Hunderte Kinder aus einer Schule in Sicherheit gebracht. In der Vergangenheit hatten die Taliban bereits mehrfach Angriffe auf Regierungsgebäude geführt.
Nach heftigen Kämpfen mit den örtlichen Sicherheitskräften nahmen die Taliban am Montag zudem in der Provinz Kundus im Nordosten Afghanistans einen zweiten Bezirk ein. Die Aufständischen hätten den Bezirk Daschti Artschi von vier Seiten angegriffen, 150.000 Einwohner hätten nicht mehr fliehen können, sagte der Vorsitzende des Provinzrates, Mohammad Jussuf Ajubi. Die Sicherheitskräfte hätten Verluste erlitten. Die Taliban bestätigten die Eroberung des Bezirks.
Zudem seien Munition und vier Panzer beschlagnahmt worden, hieß es. Bereits am Sonntag hatten die Taliban die Kontrolle über die Gegend Chardara übernommen. Nach dem Abzug der internationalen Kampftruppen aus Afghanistan Ende letzten Jahres haben die örtliche Armee und Polizei im Kampf gegen die islamistischen Taliban schwere Verluste erlitten.
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