Anschlag auf Moschee in Afghanistan: Mindestens 29 Tote
Ein Selbstmordattentäter hat eine schiitische Moschee an der Grenze zum Iran gestürmt. Angehörige werfen der Polizei vor, tatenlos zugesehen zu haben.
Zum Zeitpunkt des Anschlags wurden in der Moschee gerade die Abendgebete abgehalten. Augenzeugen zufolge waren 300 Menschen in dem Gebäude. Einige berichteten, sie hätten zehn Minuten nach der ersten Explosion eine zweite gehört. Beweise für einen zweiten Angreifer lagen aber zunächst nicht vor.
Der Abgeordnete Hadid beschuldigte die Polizei, nicht schnell genug reagiert zu haben, als der Angreifer die Wachen vor der Moschee beschossen und ins Gebäude gestürmt sei. Dutzende Bewohner des mehrheitlich schiitischen Herat bewarfen ein Polizeirevier nur 50 Meter neben der Moschee nach dem Anschlag mit Steinen und setzten es in Brand, wie ein Augenzeuge berichtete.
Schiiten sind eine Minderheit in Afghanistan und wurden immer wieder Ziel von Angriffen der sunnitischen Extremisten der Terrormiliz Islamischer Staat. Zu der Tat vom Dienstag bekannte sich zunächst niemand. Erst am Montag hatten Kämpfer des IS die irakische Botschaft in der afghanischen Hauptstadt Kabul überfallen. Danach drohte die Gruppe mit weiteren Anschlägen auf Schiiten im Land.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!