Anschlag auf Malala Yousafzai: Mutmaßliche Attentäter wieder frei
Acht der zehn Männer, die die Kinderrechtsaktivistin 2012 angriffen, wurden aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Das Gerichtsverfahren war geheim.
Acht der zehn Beschuldigten seien in einem geheimen Gerichtsverfahren aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden. „Ich kann bestätigen, dass zwei von ihnen im Gefängnis sind, die anderen sind frei“, sagte der Polizeichef der Region Swat, Saleem Marwat. Er wisse nicht, wo diese Männer sich aufhalten, sie seien „entweder in Militärgewahrsam oder in Freiheit“.
Im April hatte es aus Kreisen der Staatsanwaltschaft geheißen, alle zehn Attentäter seien zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Gericht habe nur jene verurteilt, die bei dem Attentat im Oktober 2012 dem Mädchen in ihrem Schulbus in den Kopf geschossen hatten. Die Taliban-Attentäter hatten die damals 15-Jährige auf dem Weg zur Schule angegriffen.
Yousafzai hatte das Attentat schwer verletzt überlebt und setzte sich weiter für die Rechte von Mädchen ein. Seit dem Anschlag lebt sie in Birmingham, die Taliban bedrohen sei weiter mit dem Tod. Der Anschlag löste weltweit Entsetzen aus. 2014 wurden sie mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, 2013 erhielt sie den Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments, den Sacharow-Preis.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Die Wahrheit
Der erste Schnee