Anschläge im Jemen: Tote Polizeischüler und Huthis

Der Al-Qaida-Ableger im Jemen liefert sich Gefechte mit Huthi-Rebellen. Außerdem wird er verdächtigt, einen Anschlag mit mehr als 30 Todesopfern verübt zu haben.

Das Passbild eines Opfers. Bild: dpa

SANAA/RADAA ap/dpa | Einen Tag nach einem blutigen Anschlag von Extremisten auf die Polizeiakademie in Sanaa sind im Südjemen neue Kämpfe zwischen schiitischen Huthis und Dschihadisten ausgebrochen.

Dabei seien in der Stadt Radaa mindestens 20 Huthis von Kämpfern der Gruppe Ansar al-Scharia getötet worden, berichteten Stammesmitglieder am Donnerstag. Erst am Vortag waren bei einem Anschlag in der Hauptstadt Sanaa mehr als 30 Menschen getötet und über 60 weitere verletzt worden.

Die Ansar al-Scharia gelten als Untergruppe der Terrororganisation Al-Quaida. Im Südjemen widersetzen sie sich den Huthi-Rebellen, die im vergangenen Jahr Sanaa und große Teile des Jemen unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Nach Angaben eines Stammesmitgliedes gingen die Gefechte in Radaa von Mittwochnacht bis in die frühen Morgenstunden. Die Huthis hätten mehr als zehn Gegner festnehmen können.

Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Polizeiakademie in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa waren am Mittwoch mindestens 37 Menschen getötet worden. 66 weitere wurden verletzt, wie Polizeichef Abdulasis al-Kudsi erklärte. Ein Attentäter brachte am frühen Morgen nahe der Polizeiakademie im Zentrum der Stadt seinen mit Sprengstoff beladenen Kleinbus zur Detonation, wie es hieß. Vor der Akademie waren Kadetten zusammengekommen und warteten darauf, sich anzumelden. Unter den Opfern sollen mindestens drei Zivilisten sein.

Anschläge seit dem Jahreswechsel

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Der örtliche Arm des Terrornetzwerks Al-Quaida hat in der Vergangenheit allerdings ähnliche Bluttaten verübt. Washington betrachtet diese Gruppe als die gefährlichste des Terrornetzwerks. Die USA und die UN verurteilten den Anschlag.

Am Ort des Attentats lagen die Toten und Verletzten auf einem Gehweg. Feuerwehrleute löschten die Flammen. Ein verkohltes Taxi stand neben den Überresten des Minibusses, wenige Meter vor dem Tor zur Polizeiakademie. Augenzeuge Dschamil al-Chalidi sagte, der Attentäter habe sich direkt neben den Polizeischülern in die Luft gejagt. Die Bombe sei mitten zwischen ihnen explodiert und sie seien durch die Luft geflogen.

Am 31. Dezember hatte ein Selbstmordattentäter in der Stadt Ibb mindestens 24 schiitische Huthi-Rebellen getötet, die die Feier des Geburtstags des Propheten Mohammed vorbereitet hatten. Die Huthis hatten in den vergangenen Monaten weite Teile des Jemens unter ihre Kontrolle gebracht, darunter die Hauptstadt Sanaa. Das Vorgehen war Teil eines Machtkampfs mit Präsident Abed Rabbo Hadi. Ihre Gegner sehen die Rebellen als verlängerten Arm des schiitischen Irans, der das Land dominieren wolle. Die Huthis bestreiten die Vorwürfe.

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