Anschläge an türkisch-syrischer Grenze: Dutzende Tote in zwei Städten
Bei zwei mutmaßlichen Selbstmordanschlägen sind in den Städten Suruc und Kobani Dutzende Menschen gestorben. Die türkischen Behörden verdächtigen den IS.
Die private Nachrichtenagentur DHA meldete, zu der Explosion in einem Kulturzentrum sei es gekommen, als eine politische Gruppe ihre Wiederaufbaupläne für Kobani erläuterte. Etwa 300 Angehörige einer sozialistischen Jugendorganisation seien in dem Gebäude gewesen. Sie hätten bei der Beseitigung der Zerstörungen in Kobani helfen wollen.
Ein Beamter sagte, es gebe Hinweise darauf, dass es sich um einen Selbstmordanschlag der Terrormiliz Islamischer Staat handle. Zu dem Verbrechen bekannte sich jedoch zunächst niemand.
Kurz darauf ging auch bei Kobani ein Sprengsatz hoch. Er verletzte nach Angaben eines Beamten aber niemanden und richtete nur geringe Zerstörungen an.
Kobani war im vergangenen Jahr zu einem Symbol des Bürgerkriegs in Syrien geworden: Kurden und Kämpfer des Islamischen Staats lieferten sich wochenlang erbitterte Gefechte um die Stadt. Die türkische Regierung erlaubte erst nach langem Zögern, Nachschub und Kämpfer zur Unterstützung der Kurden über die Grenze zu lassen. Die Kurden gewannen daraufhin die Oberhand und zwangen den IS zum Rückzug.
Im syrischen Bürgerkrieg wurden nach Angaben der Vereinten Nationen sei 2011 mehr als 220 000 Menschen getötet und mindestens eine Million verletzt. Zwei Millionen flohen in die Türkei, die in Suruc eines ihrer größten Flüchtlingslager unterhält.
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