Annäherung Venezuela und Kolumbien: Die Grenze ist wieder auf
Zehntausende gehen einkaufen: Wie angekündigt sind die Übergänge zwischen Venezuela und Kolumbien für den kleinen Grenzverkehr geöffnet worden.
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Schon in den frühen Morgenstunden kam es zu langen Schlangen in Richtung Kolumbien. Der Einzelhandel in den kolumbianischen Grenzstädten hatte sich auf den Ansturm vorbereitet und das Angebot an Waren ausgeweitet. Insgesamt sollen am ersten Tag der Grenzöffnung über 30.000 Venezolaner zum Einkaufen ins Nachbarland gekommen sein.
Engpässe im Handel und bei der Industrieproduktion haben in Venezuela dazu geführt, dass viele Grundnahrungsmittel, Arzneien und Hygieneartikel wie Windeln und Toilettenpapier äußerst knapp oder nur zu erhöhten Preisen auf dem Parallelmarkt zu erstehen sind.
Die Präsidenten beider Länder hatten sich am Donnerstag darauf geeinigt, die Grenze für täglich 15 Stunden zu öffnen. Im Juli war die Grenze bereits an zwei Wochenenden probeweise geöffnet worden.
Im vergangenen August hatte Venezuela einseitig die Schließung aller Übergänge an der über 2.200 Kilometer langen Grenzlinie verfügt. Als Gründe wurden der Schmuggel von subventionierten venezolanischen Produkten und das Einsickern von kolumbianischen Paramilitärs genannt.
Aufgrund der schwierigen Versorgungslage steigt der Druck auf die sozialistische Regierung Venezuelas. Die konservative Opposition macht Misswirtschaft für die Engpässe bei der Lebensmittelversorgung verantwortlich. Das ölreiche südamerikanische Land leidet unter anderem wegen des Ölpreisverfalls unter einer schweren Wirtschafts- und Finanzkrise. Die Wirtschaft ist 2015 um sieben Prozent geschrumpft, die Inflation liegt im dreistelligen Bereich.
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