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Anna Klöpper bewundert selbst gebaute Schulmöbel iN WeddingGut geschraubt, liebe Kinder!

Hätten Sie gedacht, dass Zweitklässler eine Rundbank bauen können?“, fragt Schulleiterin Kirsten Sümenicht. Sie selbst habe es anfangs nicht geglaubt. Doch die Kinder der Weddinger Carl-Kraemer-Grundschule konnten: Am Donnerstagnachmittag, als die ZweitklässlerInnen ihren neu gestalteten Klassenraum als Abschluss eines Architekturprojekts präsentieren, steht da eine perfekt getischlerte Rundbank nebst selbst gebauten Tischen und Hockern. „Dazu beglückwünsche ich euch“, sagt die Schulleiterin.

Ja, gut gemacht, liebe Kinder. Damit habt ihr einen besseren Job gemacht als die Senatsverwaltung für Bildung. Die hatte es im vergangenen Jahr aus unerfindlichen Gründen nicht geschafft, die Möbelbestellung für die zusätzliche erste Klasse, die Schulleiterin Sümenicht hatte einrichten müssen, rechtzeitig abzusegnen. Also fehlten zu Schuljahresbeginn Tische und Stühle, erinnert sich Sümenicht. Man improvisierte, und man war gestresst.

Drei zusätzliche Klassen

Darauf hatte die Schulleiterin in diesem Jahr keine Lust. Und weil die Carl-Kraemer-Grundschule im kommenden Schuljahr erneut drei Klassen mehr aufnehmen muss und dafür wieder drei Freizeiträume Tafeln, Tische und Bänke brauchen – und zwar am besten rechtzeitig zum Schulstart –, beschloss Sümenicht: Die Kinder bauen ihre Möbel selbst.

Die Schulleiterin meldete die Idee als Projekt an, das setzte Mittel frei: Man hatte noch „Rücklagen“ beim Senat, nicht verwendete Gelder aus dem Schuletat. Damit bezahlte man Material, Werkzeug und ein Architektenteam, das die ZweitklässlerInnen, eine vierte und eine fünfte Klasse zunächst mal fragte: Wie stellt ihr euch euren Klassenraum vor?

Wir wollen eine Achterbahn!, riefen die SchülerInnen. Die wurde es nicht. Dafür bauten sich die ZweitklässlerInnen gemeinsam mit den Architekten ihre Rundbank. Die 5b zimmerte sich extrabreite Tische, weil man an denen auch gegenüber Platz nehmen kann. Wenn der Klassenraum nachmittags dann notgedrungen wieder Freizeitraum wird, ist das praktisch – und man hat dem Übel des sich verschärfenden Platzmangels an den Schulen ein größtmögliches Maß an Kreativität abgetrotzt.

Schulleiterin Kirsten Sümenicht will nun nach und nach alle Räume von den Kindern selbst gestalten lassen. Denn die SchülerInnen lernen dabei unter anderem, wie man eine Bohrmaschine hält. Und die Stühle werden rechtzeitig fertig.

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