■ Rechtsaußen: Anklage gegen Skins
Kiel (AP) – Die Kieler Staatsanwaltschaft hat gegen vier Skinheads wegen gefährlicher Körperverletzung, Volksverhetzung, Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Beleidigung Anklage erhoben. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft gestern mitteilte, wird einem der Skinheads auch versuchter Totschlag vorgeworfen. Drei der 16 bis 23 Jahre alten Männer sollen Anfang Februar in einem Bus in Kiel einen sudanesischen Studenten angerempelt und ihn mit Worten wie „Du Afrikaner, wir hassen dich“, beschimpft haben. Als der Busfahrer die Angeklagten aufgefordert habe, sich ruhig zu verhalten, habe einer der Männer auch ihn angegriffen und mit einem Messer verletzt. Der Fahrer mußte stationär behandelt werden und leidet heute noch an den Folgen der Verletzung. Eine knappe Woche später sollen drei der Skins ein Vereinsheim in Kiel überfallen haben. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, waren die mutmaßlichen Täter mit Gaspistolen bewaffnet und schossen drei Gästen mit den Waffen ins Gesicht. Einer der Angeschuldigten habe zudem mehrere Gäste mit einem Messer verletzt. Zuvor sollen die Skinheads an dem Vereinsheim mehrere Aufkleber mit einem Hakenkreuz und der Parole „Die Juden sind unser Unglück!“ angebracht haben. Die Skinheads hatten angenommen, es wäre eine Feier von Ausländern.
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