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Amy Chuas Lob der Einwanderer-KulturAngriff der Powermigranten

Amy Chua und ihr Ehemann versprechen, „die kulturellen Grundlagen des Erfolgs“ von Einwanderern zu lüften. Westentaschen-Völkerpsychologie ist gefragt.

So sieht die Einwandererelite aus: Bestseller-Autorin Amy Chua Bild: dpa

Warum sind manche Einwanderer erfolgreicher als andere? Diese Frage wird in den USA immer wieder diskutiert. Dass etwa asiatische Einwanderer die alteingesessenen Afroamerikaner in kurzer Zeit an gesellschaftlichem Rang überrundet haben, was Animositäten zwischen den beiden Gruppen befördert hat, wurde schon vor über zwanzig Jahren im Zusammenhang mit den LA Riots debattiert.

Amy Chua und ihr Ehemann Jed Rubenfeld, zwei Jura-Professoren aus Yale, die es unabhängig voneinander zu Bestseller-Ruhm gebracht haben, bieten jetzt eine verblüffend simple Erklärung für die unterschiedliche Aufstiegsdynamik verschiedener Einwanderergruppen an: Es liegt an der Kultur, stupid!

Schon vor drei Jahren sorgte die Sino-Amerikanerin Amy Chua, 52, mit ihren Bekenntnissen einer „Tigermom“ für Aufregung. In ihrem Buch, das auf Deutsch unter dem braven Titel „Die Mutter des Erfolgs“ erschien, lobte sie die strenge Hand chinesischer Mütter, die ihren Kindern das Fernsehen, Übernachtungen bei Freunden und sogar das Feiern iher Geburtstage verbieten, um sie stattdessen zu Höchstleistungen in der Schule und am klassischen Instrument anzuspornen – zur Not, indem sie damit drohen, die geliebten Stofftiere zu verbrennen. Schon dieses brachiale „Lob der Disziplin“ ließ sich auf die kurze Formel bringen: Chinese Mothers are better than others.

Für ihr neues Buch hat Chua jetzt ihren Mann Jed Rubenfeld, 55, eingespannt, um gemeinsam dem Zusammenhang zwischen Kultur und Erfolg nachzugehen. Acht Gruppen haben sie dabei als „Overperformer“ ausgemacht, wenn man Kriterien wie Einkommen, Prüfungsergebnisse und Intelligenztests zurate zieht. Zu Chuas und Rubenfelds persönlichen Top Eight gehören Chinesen und Juden – die beiden Gruppen, denen sie selbst angehören –, aber auch Iraner, Libanesen, Nigerianer, Kubaner und sogar Mormonen zählen sie dazu.

Die Overperformer

Ihnen allen sei der gesellschaftliche Aufstieg in den USA gelungen, weil sie über ein bestimmtes Bündel an Eigenschaften verfügten, das anderen fehle, behauptet das Autorenpaar. „The Triple Package“ heißt das Buch deshalb im Original, in Deutschland trägt es den seltsamen Titel „Alle Menschen sind gleich. Erfolgreiche nicht.“

Ihre Dreierpack-Formel ist schlicht: Erstens besäßen alle genannten Gruppen einen Überlegenheitskomplex – also einen tief verankerten Glauben an die Besonderheit der eigenen Gruppe. Zweitens, auch wenn das paradox klingt, gäbe es bei ihnen trotzdem eine tiefsitzende Unsicherheit und Angst, den eigenen Ansprüchen nicht zu genügen. Und drittens: Impulskontrolle. Das meint die Bereitschaft, die eigenen Wünsche zurückzustellen, die Fähigkeit, sich von Rückschlägen nicht entmutigen lassen und Härte gegen sich selbst zu zeigen, also Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen.

Aus der Ferne grüßt hier Max Weber mit seiner These von der „protestantischen Ethik“, die zum soziologischen Allgemeingut gehört. Dass diese Idee, wonach eine bestimmte kulturelle Geisteshaltung den Siegeszug des Kapitalismus begünstigt habe, längst vielfach infrage gestellt wurde, hat ihre Popularität nicht geschmälert. Entsprechend wurde der Aufstieg der asiatischen Tigerstaaten auf eine angeblich „konfuzianische Ethik“ zurückgeführt, und die frommen und fleißigen Unternehmer aus Mittelanatolien, welche in der Türkei derzeit die Machtbasis der Erdogan-Regierung stellen, wurden flugs zu „islamischen Calvinisten“ erklärt. Denn die kapitalistische Ethik hat sich längst globalisiert.

Die „Dreierpack“-These erinnert nicht von ungefähr an die Rede von den „asiatischen Werten“, mit denen in den neunziger Jahren der Wirtschaftsboom der autoritären „Tigerstaaten“ der Region begründet wurde, bevor die Asien-Krise ihr ein vorläufiges Ende setzte. Sie ist so dünn, dass bei näherer Betrachtung am Ende davon wenig mehr als Westentaschen-Völkerpsychologie übrig bleibt. Aber die ist gefragt, weil sie Stammtischvorurteile mit einer pseudowissenschaftlichen Aura veredelt. Und spätestens seit Samuel Huntington die Welt in Kulturkreise einteilte, ist es in Mode gekommen, alles mit „Kultur“ zu erklären, von Terrorismus über wirtschaftlichen Erfolg bis zu Schulversagen. Nicht dass es bei alledem keine kulturellen Aspekte gäbe, die hineinspielen können. Aber „Kultur“ ist heute zu einem Passepartout-Begriff geworden, mit dem sich alles und nichts erklären lässt.

Schluss mit dem Mythos

Immerhin sind bei Chua und Rubenfeld, anders als bei Thilo Sarrazin, nicht die Gene oder die Religion schuld daran, dass die Talente so ungleich verteilt sind. Trotzdem wurde in den USA das Buch zerrissen, und selbst die Tageszeitung Die Welt, selbst nicht immer frei von rassistischer Angstpropaganda, schrieb von „rassistischer Angstpropaganda“.

Doch auch in Deutschland wird der größere Schulerfolg von vietnamesischen gegenüber türkischen Einwandererkindern gerne mit kulturellen Aspekten erklärt – die konfuzianische Ethik, Sie wissen schon. Dass Diskriminierung eine Rolle spielen könnte oder dass die Kinder von Italienern, die hierzulande zu den beliebtesten Einwanderern zählen, im schulischen Durchschnitt noch schlechter abschneiden, wird gerne ignoriert – es passt nicht ins Klischee, dass die islamische Religion an jeder Rückständigkeit schuld ist.

Für Chua und Rubenfeld stehen Juden für den „Inbegriff der erfolgreichen Migranten“: Sie stellen zwar nur 2 Prozent der US-Bevölkerung, sind aber unter Nobelpreisträgern, in Wirtschaft und Justiz sowie an der Wall Street und in Hollywood deutlich überrepräsentiert, was reichlich Stoff für Verschwörungstheorien bietet. Mit dem Mythos des jüdischen Bildungseifers, mit dem dieses Phänomen gern erklärt wird, räumen sie aber auf. Denn die meisten Juden, die Anfang des 20. Jahrhunderts aus Europa in Ellis Island landeten, besaßen kaum Bildung und waren bitterarm. Und der ersten Generation, die sich als Handwerker und Kleinhändler durchschlug, lag auch wenig an höherer Bildung für ihre Kinder, schreiben Chua und Rubenfeld.

Das war auch einer der Gründe, warum die USA nach dem Ersten Weltkrieg die Einwanderung aus Osteuropa drastisch beschränkte, wie sie zu erwähnen vergessen. Der Aufstieg der amerikanischen Juden setzte später ein. Kulturen wandeln sich, und Einwanderung vollzieht sich oft in Zyklen: Während die erste Generation den Wagemut mitbringt, sich in einer neuen Umgebung zu behaupten, aber um das nackte Überleben kämpfen muss, schafft meist erst die zweite Generation den Aufstieg. Die dritte Generation ruht sich dann auf dem Erreichten aus, der Ehrgeiz erlahmt. Dass Sekundärtugenden wie Fleiß, Disziplin und Zähigkeit wichtig sind, wenn man den Aufstieg von ganz unten schaffen will, ist allerdings eine Binse. Und dass die Ausgrenzung durch die Mehrheitsgesellschaft als Antrieb dienen kann, doppelt so gut zu sein wie andere, lässt sich über viele Einwanderer sagen. Die Auswahl der acht Gruppen, die Chua und Rubenfeld hervorheben, wirkt deshalb recht willkürlich.

Afroamerikanern fehlts an Biss

Um sie zu rechtfertigen, zitieren sie Statistiken, die zu ihrer These passen, reihen Verallgemeinerungen aneinander und lassen alle Fakten weg, die stören könnten. Iraner und Kubaner etwa gehörten in ihrer Heimat zur Elite, bevor sie vor den Revolutionen in die USA flüchteten. Nigerianer und Inder wiederum profitieren statistisch von den Einwanderungsregeln, die bestimmte Berufsgruppen und Bildungsabschlüsse bevorzugen. Die Oberschicht-Emigration aus Westafrika hat deshalb zu dem Phänomen geführt, dass schwarze Studenten aus Afrika an vielen Elite-Unis der USA die schwarzen US-Amerikaner übertrumpft haben.

Geradezu zynisch mutet es allerdings an, wenn Chua und Rubenfeld diese Entwicklung damit zu erklären versuchen, den Afroamerikanern fehle es wohl am richtigen Biss, sich nach oben zu kämpfen, weil sie auf das Gleichheitsversprechen der amerikanischen Verfassung vertrauten. Leichtfertiger lässt sich das bis heute nachwirkende Erbe der Sklaverei nicht relativieren.

Das Buch

Amy Chua, Jed Rubenfeld: „Alle Menschen sind gleich. Erfolgreiche nicht“. Campus, Frankfurt a. M. 2014, 318 Seiten, 19,99 Euro.

Die Pointe des Buches ist: Eine Einwanderin liest ihrer neuen Heimat die Leviten, in der festen Überzeugung, der Mehrheitsgesellschaft überlegen zu sein. Indem sie ein Loblied auf den Wertekanon jener ethnischen Communitys singt, die angeblich noch nicht vom verweichlichten Mainstream der USA und dessen „Kultur der sofortigen Belohnung“ korrumpiert seien, feiert sie letztlich deren Parallelgesellschaften. Ihre kämpferische Botschaft lautet: Move over, altes Amerika – denn der Ehrgeiz vieler Einwanderer bringe sie unvermeidlich auf die Überholspur.

Mit ihrem ultrakonservativen Leistungscredo rühren sie auch an die Ängste der weißen Mittelschicht, nicht gut genug zu sein, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Diese Befürchtung, die eigenen Kinder könnten bald schon von brillanten Emigranten-Nerds überboten werden, gibt es nicht nur in den USA. Das ist der Grund, warum es Amy Chua auch wieder in die deutschen Bestsellerlisten schaffen dürfte. Leute, die sich ihr Buch kaufen werden, haben auch schon Bücher wie „Lob der Disziplin“, „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ oder „Warum französische Kinder keine Nervensägen sind“ bei Amazon bestellt. Niemand möchte gern zum schlappen Rest gehören.

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89 Kommentare

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  • Soziale/wirtschaftliche Erfolge "kulturell" zu erkären, ist vielleicht echt nicht so glücklich. Es gibt ja auch arme Asiaten. Ich halte den sozialen Aspekt für wichtiger: Italienische "Gastarbeiter" stammen meist aus dem armen bäuerlichen Süden (dem Südostanatolien Italiens) und somit oft aus "bildungsfernen" Familien. Da ist der Weg nach oben natürlich länger als bei Amy Chua. Aber klar, wer vom Rand der gesellschaft in die Mitte und von unten nach oben will, muss sich natürlich mehr abstrampeln. Ich denke, ganz gegen "Leistung" zu sein, ist ein Luxus derjenigen, die wissen, dass sie nicht tief fallen können und für die ihr Plätzchen in der Gesellschaft schon vom ersten Atemzug an reserviert ist.

  • D
    D.J.

    Ich möchte mich zu dem Artikel oder eher zu den Kommentaren (hier und andernorts) doch noch mal zu Wort melden, da in mir ein Eindruck hochgekommen ist:

    Man mag mir widersprechen, aber kann es sein, dass für manche sich für links Haltende erfolgreiche Migranten (oder gar -gruppen) ein Störfaktor sind, da einem liebgewordenen "linken" Paternalismus widerprechend? Man prüfe sich selbst.

    • @D.J.:

      Aufgrund welcher Logik bitte sollte jemand, der die Meinung von Frau Chua nicht teilt, derzufolge der "Erfolg" von Migranten von ihrer jeweiligen Herkunft oder Abstammung abhängt, "erfolgreiche" Migranten als Störfaktor empfinden (und sich gleichzeitig selbst für links halten, wenn wir schon dabei sind)?

      Das ergibt keinerlei Sinn.

       

      Sinn ergibt allerdings sehr wohl, dass Sie solches unterstellen. Sie sind mit Argumenten zur Sache nicht weitergekommen, nun argumentieren Sie eben ad hominem und unterstellen eine fragwürdige Motivation.

       

      Das ist eine beliebte Form rechter Polemik. (Ganze Plattformen leben davon, beginnend bei der "Achse des Guten".) Lustig finde ich in Ihrem Fall aber den scheinheiligen Ton dabei: "Man prüfe sich selbst", lol!

    • @D.J.:

      Wie Sie sehen, sehen sie keine Selbstreflektion in den Kommentaren.

    • D
      D.J.
      @D.J.:

      O.K., sorry, stilistisch war der Satz Mist (u.a. 2x "widersprechen"). Aber ich denke, dennoch verständlich.

      • @D.J.:

        Selbstverständlich

        "mag man dir widersprechen":

        Wer Mitmenschen auch nur rein stilistisch zum "Störfaktor" apostrophieren kann, sollte erst gar nicht versuchen, was Links ist analysieren zu wollen. Der sollte lieber mal bei sich selber "überprüfen" , warum ausgerechnet bei ihm, ein solcher " Eindruck hoch kommt". -- Unerhört !

        • D
          D.J.
          @H.-G- S.:

          Durchschaubarer rhetorischer Kniff.

          Genausogut könnten Sie jemandem vorwerfen, der sich darüber beschwert, dass ein Mitschüler wie ein Streber behandelt wird, er habe den Mitschüler als Streber bezeichnet.

          • @D.J.:

            Wenn er der Erste und Einzige ist, der das Etikett "Streber" in Zusammenhang mit diesem Mitschüler gebracht hat, wäre ein solcher Vorwurf gar nicht abwegig. Exakt diese Masche ist nämlich ein "durchschaubarer rhetorischer Kniff": So zu tun, als habe man es gar nicht selbst gesagt, sondern wiederhole lediglich die Meinung anderer...

            • D
              D.J.
              @Ella:

              Hmm, hier fehlt ein Kommentar von mir. Also nochmals kurz: Es macht einen diametralen Unterschied, um im Bild zu bleiben, ob der Mitschüler sich den Streber-Vorwurf zu eigen macht oder ihn gerade ablehnt.

               

              Und damit verlasse ich die illustre Runde, die mich gelehrt hat, dass man manch heutigen Linken weit eher noch sachlich widerprechen kann als die moralische Überlegenheit zu hinterfragen. Da versteht man keinen Spaß und wird leicht unwirsch. Unterscheidet sie übrigens von religiösen Dogmatikern, da ist es eher umgekehrt.

              • @D.J.:

                Ganz genau: Es ist allemal besser, sachlich zu widersprechen, als sein Heil in wilden Unterstellungen zu suchen.

                 

                Schön, wenn Sie das wenigstens mitnehmen!

            • D
              D.J.
              @Ella:

              Sie, Verehrteste, werden aber doch sicher zugeben, dass es einen ganz gewaltigen, wenn nicht diametralen Unterschied macht, ob man das Urteil "Streber" selbst teilt oder es für ein problematisches Fehlurteil hält?

              • @D.J.:

                Der Punkt ist , wie ich bereits sagte, dass Sie der Einzige hier sind, der im Zusammenhang mit Migranten die Vokabel "Störfaktor" überhaupt gebraucht hat.

                 

                (Dass Sie behaupten, es handele sich dabei ja nicht um Ihre Meinung, sondern um die nicht näher spezifizierbarer anderer

          • @D.J.:

            Wenn einem Migranten Willkommen und Hilfe angediehen werden soll,

            und er das alles nicht mehr braucht, kommt der nicht aufgeben wollende paternalistische Firlefanz mit dem er dennoch weiterhin bedrängt werden soll, erwiesenermaßen nur von Seiten Konservativer (Leitkultur und ä. Blödsinn)

            Schon mal was davon gehört, dass Linkssein was damit zu tun hat, auch die von Fall zu Fall notwendige

            Emanzipation von in einer Gesellschaft vorherrschenden Musterverhalten zu befördern?

            Also, der Bart bleibt dran und das Kopftuch drauf: (hier wg. deines Verweises auf den ZEIT-TAZ-Rösler -Link)

            Emanzipation zeigt sich innerlich und darf auch gerne mit wirtschaftlichem Erfolg gekrönt werden. --Moinmoin.

            • @H.-G- S.:

              in ihrem fall ist weniger paternalismus und eher moralischer distinktionsgewinn

              die triebfeder.

              • @Markus Aureehl:

                Nö-, eher fühl ich mich als gemeiner Linker.

                • @H.-G- S.:

                  also das umfassende "erklär' mir die welt"-paket mit eingebauter rechthaben-garantie gebucht?

                  willkommen im kohärenten und widerspruchsfreien weltbild!

      • @D.J.:

        "Man prüfe sich selbst." Schön, haben Sie ja getan, sind aber über Stilkritik nicht hinaus gekommen. Wichtiger wäre es, mir bitte mal "..liebgewordenen "linken" Paternalismus .." zu erklären. Mit der Floskel kann ich gar nichts anfangen. Auch nicht nach intensivster Selbstprüfung.

        • D
          D.J.
          @lichtgestalt:

          Hierzu empfehle ich diesen ZEIT-Artikel, da wird der Begriff recht gut erläutert

           

          http://www.zeit.de/kultur/2013-09/philipp-roesler-taz-interview

          • @D.J.:

            Dass dieser rundum polemische Artikel Wasser auf Ihre Mühlen ist, kann ich mir vorstellen. Wobei die Autorin selbstverständlich nicht zu erklären vermag, woran Sie festmacht, dass die Entscheidung der taz, dann eben nur die Fragen an Rösler zu veröffentlichen, keine journalistische Entscheidung war, sondern aus "liebgewordenem linkem Paternalismus" resultierte. So wenig, wie sie erklären kann, wie sie diesen "linken" "Paternalismus" überhaupt nachzuweisen glaubt - ob individuell oder als breites Phänomen. Aber wohlfeile Unterstellungen sind halt sowohl einfacher wie auch plakativer als differenzierte, rationale Argumentation.

            • D
              D.J.
              @Ella:

              Nun, es ist ja geradezu banal, dass es für die Fähigkeit von Menschen nicht förderlich ist, wenn man ihnen eine angebliche geringere Fähigkeit attestiert (self fulfilling prophecy) - Unter diesem Aspekt ist das Merkelsche "nicht hilfreich" in bezug aus das Buch von S. gar nicht so dumm wie oft behauptet.

              Aber: Kann ähnliches nicht auch gelten, wenn Menschen ständig eingeredet wird, die seien Opfer der üblen Umstände; die könnten sich ja gar nicht emanzipieren, weil es die Gesellschaft angeblich nicht zulässt? Un meinen Sie wirklich, eine solche Haltung gäbe es nicht, Ella?

            • @Ella:

              nach motivationen zu fragen ist nicht nur legitim, sondern sogar notwendig, zum ersten.

               

              zum zweiten geschieht das ständig, quer durch alle politischen lager. sie, wertes fräulein ella, machen das auch

              sehr gerne (neben dem haare spalten).

               

              drittens ist für eine gesamtrezeption sehr hinderlich, ständig nach belegen zu rufen, wie wenn quasi nur notariell

              beglaubigte quellen und von experten (die auf keinen fall "selbsternannt" sein dürfen) erlaubte argumentationsmuster

              zulässig wären.

              ich habe bei ihnen eher den eindruck, dass dieses sich verlieren in verquaster begriffshuberei absicht ist, weil sie

              in klaren worten substantiell nichts beizusteueren haben.

              • 8G
                8545 (Profil gelöscht)
                @Markus Aureehl:

                "...wertes fräulein..."?!

                Werter Markus, geh bügeln!

              • @Markus Aureehl:

                Für die von Ihnen so genannte „Gesamtrezeption“ „ständig nach Belegen zu rufen“ empfinden Sie persönlich also als „sehr hinderlich“?

                Und dass für Ihre „Gesamtrezeption“ herbei gezogene „Experten“, auch mal selbst ernannt sein dürfen, proklamieren Sie ja auch.- -

                Ratzfatz.- -Gibt´s für sowas in Deutschland eigentlich immer noch Applaus??

                • @H.-G- S.:

                  was wollen sie eigentlich sagen?

                   

                  wer die kommentare von "ella" auf sich wirken lässt, weiß, was ich meine.

                  • @Markus Aureehl:

                    Dass es bedenklich ist, wenn auch hier wieder:

                    “...weiß, was ich meine“,

                    keine Belege mehr will.

                    • @H.-G- S.:

                      ich hätte statt "wissen" eher "verstehen" schreiben sollen.

                      sie wollen oder können nicht verstehen.

                       

                      sind wir beide jetzt inhaltlich irgendwie weiter gekommen? eben.

                      diesen zirkelschluss des beschleunigten quatschs beende ich hiermit.

  • nun . ehrgeiz ist natürlich, als subjektiv ausserordentlich "teure" investition der anpassungsfreude eine gute mitbedingung und faktor von erfolg.

     

    die ausgestaltung des westlichen leistungsprinzips in ihre ablösung vom und errsatz des direkten kampfs ums leben MIT dem kollektiv ist nun durch die geldmessung des "erfolges" äußerst "eigenartig" - die "entbettunmg" der ökonomie sorgt für ein ziemliches chaos der wirkung von kultur auf erfolg. da die "wissensgesellschsaft" mit ihrer dynamik nochmal das "chaos" verstärkt, sind einfache regeln gefragt.

     

    ziemlich pragmatisch sind die us chinesen wohl eine bürgerlich pro-kapilitalistische positivauswahl aus china - TAIWAN!! - und zahlenmäßig weit kleiner als die us afro-amerikaner.

  • daniel bax weiss also ganz genau, woran gelungene integration nicht liegt - aber woran liegt sie dann? angestrengtes schweigen.

    • @Markus Aureehl:

      Wie wär's mit: Noch mal lesen? Und zwar so langsam, dass Sie den Text auch begreifen??

      • @Ella:

        [Bitte verzichten Sie in Ihren Kommentaren auf persönliche Beleidigungen. Vielen Dank für Ihr Verständnis, d. Red.]

  • Also ich finde die Einstellung von Frau Chua gar nicht gut, die quält ihre Kinder mit brutalem Leistungsdruck, und überhaupt, beruflicher Erfolg darf nicht alles sein.

  • Ein amerikan. IT- Unternehmer muss eine Stelle besetzen. Es bewerben sich ein Afroamerikaner und ein Sinoamerikaner, beide gleich qualifiziert. Wer wird eingestellt ?

    Vorurteile sind bei Frau Chua offenbar kein Thema.

    Rassismus ist Vorurteil und das "muss" gehütet werden, wenn man sich als der/die Bessere fühlen will.

    • @lions:

      Hervorragender Kommentar

    • @lions:

      Nehmen wir mal an, dass die zwei Bewerber tatsächlich die gleiche Qualifikation haben (was an sich schon recht unwahrscheinlich wäre), wie würden Sie entscheiden? Doch letztlich nach Nasenfaktor, also welcher Bewerber auf Sie den sympathischeren Eindruck macht. Das ist menschlich, heisst aber noch lange nicht, dass es eine rassistisch geprägte Entscheidung ist, wenn man sich nicht für den Afroamerikaner entscheidet. Aber letztlich ist die Fragestellung überflüssig, da Bewerber vielleicht ähnliche Qualifikationen besitzen aber nie die gleichen, d.h. es gibt immer Unterschiede.

      • @MRO:

        Jetzt gibt es aber Meinungen, wie die der Frau Chua, die sehr populär sind und den nach der Nase-Entscheid schnell in eine Richtung ablenken.

        Die Haarspalterei nach dem Prinzip "der vernünftige Mensch" ist aus meiner Sicht sehr naiv.

        Um eine Gewichtung zu verdeutlichen, ist meine Fragestellung bewußt theoretisch konstruiert, denn alle anderen Größen verwischen den Umstand, dass es einen Unterschied in der assoziativen Wahrnehmung der Ethnien gibt und der beruht auf der allgemeinen Annahme: Asiatisch-fleißig,zäh ,disszipliniert

        Afrikanisch: locker, nachlässig, eher den freudigen Dingen des Lebens zugewandt.

    • D
      D.J.
      @lions:

      Sie scheinen noch nie etwas von Affirmative Action gehört zu haben:

       

      http://de.wikipedia.org/wiki/Affirmative_Action

       

      Diese "positive Diskriminierung Benachteiligter" betrifft nicht nur das Bildungssystem (z.B. Studienplatzvergabe: Punktevergabe auch nach ethn. Kriterien unter Banchteiligung v.a. von Asiaten, ferner von "Weißen"), sondern auch Firmen, die staatliche Aufträge oder Subventionen empfangen. D.h., solange ein "ethnisches" Ungleichgewicht existiert, wird der Sinoamerikaner eben gerade nicht eingestellt werden.

      Hoffe, ich habe Ihr Weltbild nicht durcheinander gebracht.

      • @D.J.:

        Zitat aus dem Artikel:

         

        "Affirmative Action umfasst mehr als die Quotenregelung, die in den Vereinigten Staaten nur sehr selten und dann in besonders starken Fällen von Diskriminierung angewandt wird."

         

        Hoffe, ich habe Ihr Weltbild nicht durcheinandergebracht.

      • @D.J.:

        Nun hat es der Afroamerikaner auch durch A. Action zum Informatiker gebracht und wie so oft ist das Unternehmen keines mit Staatsauftrag.

        So rosa ist es ganz bestimmt nicht, wie Sie es darstellen.

        Letzter Satz zeugt allerdings von Schubladendenken, denn real sieht es in USA anders aus, als das Ihr Zynismus fundiert wäre.

        • D
          D.J.
          @lions:

          Naja, außer schwarz, weiß und rosa gibt es noch weitere Farben. Grautöne zum Beispiel. Denke nicht, dass der Hinweis darauf zynisch ist. Zumal ich erst einmal nur auf die Rechtslage hinwies. Ich befürchte, alles andere können wir hier nur sehr schwer beurteilen. Nebenbei: Vor 10 Jahren noch waren viele Deutsche der Meinung, in den USA werde es nicht so bald einen nichtweißen Präsidenten geben.

          • @D.J.:

            Eine andere Wahrnehmung könnte man bekommen, wenn man sich die Präsenz der Afroamerikaner in Kongress und Senat vor Augen hält. Danach sind der US-President und Tea Party- Freund Tim Scott das sprichwörtliche Feigenbblatt, das seine Arbeit gut macht, wie auch hier deutlich zu lesen ist. The show must go on !

    • @lions:

      Kommt darauf an, ob der Unternehmer ein Schwarzer, Weisser, oder Asiat ist.

       

      So einfach wie gewuenscht lässt sich diese rhetorische Frage also nicht beantworten.

      • @Frank Mustermann:

        Die Wahrscheinlichkeit, dass der Unternehmer weiß ist, ist allerdings sehr groß. Nach Relativierung halte ich die Frage für repäsentativ.

  • Frau Chua mag eine kompetente Juristin sein, aber Soziologin oder Psychologin ist sie nun sicher nicht. Sie wildert, ähnlich Sarrazin, in einem Fachgebiet, für das sie nicht ausgebildet ist. Und zwar nicht, um Antworten zu finden (denn die stehen bei ihr nicht am Ende, sondern am Ausgangspunkt der "Analyse", entsprechend selektiv würdigt sie Fakten - auch das eine Parallele zu Sarrazin), sondern um ihr Menschenbild zu propagieren. Es spielt im Ergebnis keine Rolle, auf welcher Basis Menschen entsprechend ihrer Herkunft kollektive Eigenschaften zugeschrieben werden. "Kultur" ist eben das neue Wort für "Rasse".

    • @Ella:

      frau chua ist also keine zertifizierte fachfrau für dieses thema und sollte deswegen schweigen? so äussert sich ein titelgläubiger autoritärer zwangscharakter...

      nach dieser logik hätte es einen marxismus nie geben dürfen, denn marx wurde nie an einer universität in marxismus ausgebildet - watt ham wa jelacht...

    • @Ella:

      @Ella:

      ""Kultur" ist eben das neue Wort für "Rasse"."

       

      Also, laut Duden ist das aber keineswegs so!

       

      Kutur:

      "Gesamtheit der geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen einer Gemeinschaft als Ausdruck menschlicher Höherentwicklung."

       

      Rasse:

      "Bevölkerungsgruppe mit bestimmten gemeinsamen biologischen Merkmalen

       

      Beispiele für Rasse:

      niemand darf wegen seiner Rasse (Zugehörigkeit zu einer Rasse) benachteiligt werden."

       

      Das Beispiel ist interessant, denn scheinbar darf ein Mensch wegen seiner Zugehörigikeit zu einer Kultur durchaus benachteiligt werden.

    • @Ella:

      kultur darf es jetzt, so wie rasse, auch nicht mehr geben? dann sind ja alle kulturwissenschaften so en passant obsolet geworden (und islamische kulturwissenschaften des herrn bax ebenso).

      • @Markus Aureehl:

        Hast @ELLA gut abgewatscht, 1:0 fuer Dich!

      • @Markus Aureehl:

        Jau, voll logisch!

        (Wieso tragen Sie Ihre "Denk"produkte nicht zu PI oder einer anderen, für solchen Sondermüll vorgesehen Deponie? Ich jedenfalls habe null Bock, Ihnen meinen Text zu erklären. Sinnlos wäre es ohnehin.)

        • @Ella:

          was gibt's daran zu erklären? sie bestreiten, dass kultur, die natürlich komplex und differenziert sein kann, eine rolle spielt.

          vielleicht darf es sie noch geben, aber sie darf auf keinen fall von irgendeiner bedeutung sein, die ihr weltbild ins wanken bringt. was formt dann menschen? gene ja auch nicht. vermutlich das vulgärmarxististische "das sein bestimmt das bewusstsein".

          "die armut kommt von der povertät" - hier schliesst sich der kreis.

          • D
            D.J.
            @Markus Aureehl:

            Das "Amüsante" ist ja, dass viele auch stramm Linke keinerlei Ahnung mehr von Marx haben. So sind sie oft regelrecht schockiert, wie extrem kulturalistisch (wenn nicht gar rassistisch) Marx und Engels oft argumentieren. Am ehesten bekannt ist noch die Rede von den „energischen Yankees“, die einfach besser als die „faulen Mexikaner“ geeignet seien, Kalifornien schnell und nachhaltig zu entwickeln (MEW 6: 273f.). Vom Lob des Kolonialismus (dies eher aus sozioökonomischen Gründen) und den teils hasserfüllten Worten zu den Slawen ganz zu schweigen.

            • @D.J.:

              Mit wie vielen von dir so genannten „stramm Linken“ stehst denn du so regelmäßig in Gedankenaustausch über marxistisch -bildungsgefestigte Textanalysen, dass du über deren

              Bildungsnotstand“schocks“ hier mal so richtig drauflos schwadronieren möchtest? Das „amüsant“ finden über „keinerlei Ahnung haben“, erzeugt sich hier eher über jemanden, der aus einem dicken Schmöker, für seinen grotesken, persönlichen Kritikkarneval sich schminken möchte, mit verhuscht daher kommenden Zitatesprengseln, um eigenes Bildungsgeschwurbel

              mit kakophonischem Getöse mal eben so locker unter die Leute bringen zu wollen.

              Aber jetzt mal ernsthaft:

              Was kommst du hier mit Marx u. Engels. Mal abgesehen davon, dass ich dir deine Attitüde, dich damit auszukennen, nicht abnehme („keinerlei Ahnung haben“), hatte ich dir schon an anderer Stelle versucht begreiflich zu machen, dass Linkssein zu allen Zeiten immer was mit Weiterentwicklung von Erkenntnisinhalten und Emanzipation zu tun hat. Falls du schon dein Abitur haben solltest:

              Ich käme nicht auf die Idee, dich zeitlebens dafür zur Rede zu stellen, was von den zum Teil sehr brauchbaren Lerninhalten für dich, auch nach 100 Jahren also für dich wohl immer noch gelten müsse, und dass du deswegen ein Trottel seiest, den ich „amüsant“ fände.

              Geister doch bitte zukünftig auf anderen Seiten herum.

              • D
                D.J.
                @H.-G- S.:

                P.S.: Vorschlag: Ggf. dann doch wieder zeitnah auf die Sachebene zurückkehren, auch wenn es bei all Ihrem emotionalen Engagement wohl nicht ganz leicht fällt?

              • D
                D.J.
                @H.-G- S.:

                Wie ich auf Marx und Engels komme? Nun, der Vorschreiber sprach von Vulgärmarxismus. In diesem Punkt stimmte ich ihm zu, weil Marx eben doch ein Kulturalist war. Im Übrigen haben Sie Recht, dass ich alles andere als ein Marxismus-Experte bin. In diesem Punkt kenne ich mich aber ein wenig aus, da ich mal über Marxens und Engels' Sicht der Deuschen Ostsiedlung/Ostexpansion gearbeitet habe und man deren (positive) Sicht natürlich im Gesamtkontext sehen muss.

              • @H.-G- S.:

                "linkssein" war früher tatsächlich mal fast synonym mit emanzipation - diese zeiten sind lange vorbei.

          • @Markus Aureehl:

            Nö-, hier schließt sich ganz offensichtlich kein Kreis. Im Gegenteil hier öffnete sich ein Kreis aus dem allerlei braunes Kulturverständnis abgelassen werden könnte.

            Z.B. Dass eine konkrete Kultur für den Bildungswert eines Menschen eine bevorzugte, von der gesamten Menschheit anzuerkennende Rolle spielen könnte.

            Irrwitziger geht´s nimmer. Sogar NSDAP- Kulturwissenschafler hätten wahrscheinlich ihren Gefallen an so einer Art von Kulturehrfurcht gefunden.

            Dass laut Ihrer persönlichen Nonchalance, Kultur "NATÜRLICH komplex und differenziert sein kann" macht das Ganze nicht seriöser, im Gegenteil um so verdächtiger.

            • @H.-G- S.:

              gähn - schon kommt die nazi-analogie.

              von bildungswert habe ich nicht gesprochen und eine anzuerkennende rolle habe ich nicht eingefordert. jede kultur darf und soll, bitteschön, nach ihrer facon selig werden aber dann auch bitte nicht den imperialismus, zionismus oder erdstrahlen dafür verantwortlich machen, wenn sie wirtschaftlich und auch sonstwie auf keinen grünen zweig kommen.

              • @Markus Aureehl:

                nix gähn-

                sondern hellwach- "kommt die nazi-analogie."

                Denn nach der Nazizeit weiß man ja nun, worauf die abhob, um anderen Kulturen nach ihrer "Facon" Mores zu lehren. Im Übrigen unterstelle ich bis jetzt hier noch niemandem persönlich, sowas wie ein Nazi zu sein.

                Aber das geistige Hantieren mit Kulturverweisen, könnte dem braunen ideologischen Übergriffsversuch willkommenen Vorschub leisten, weil es nämlich schon wieder anhand von Merkmalen, die Menschheit in Bessere und Schlechtere einteilen möchte. (z.B. Ihr hier geäußertes: "wirtschaftlich und auch sonstwie auf keinen grünen zweig kommen.")

                • @H.-G- S.:

                  "könnte leisten", "ist geeignet"... bitte nicht im konjunktiv argumentieren.

          • @Markus Aureehl:

            [Bitte verzichten Sie in Ihren Kommentaren auf persönliche Beleidigungen. Vielen Dank für Ihr Verständnis, d. Red.]

            • @Ella:

              [Bitte verzichten Sie in Ihren Kommentaren auf persönliche Beleidigungen. Vielen Dank für Ihr Verständnis, d. Red.]

    • @Ella:

      „Frau Chua mag eine kompetente Juristin sein“ ?

       

      (Ich kann mich mit meiner Kritik ja hier nur auf die von Daniel Bax charakterisierte Person beziehen)

       

      Was soll an so einer entseelten Juristin kompetent sein: „ Impulskontrolle“.„Glauben an die Besonderheit der eigenen Gruppe“.

      „die eigenen Wünsche zurückzustellen“ „Härte gegen sich selbst zu zeigen“ „eine tiefsitzende Unsicherheit und Angst den eigenen Ansprüchen nicht zu genügen“

       

      Hört sich jedenfalls mehr nach instrumentierwillig als kompetent an.

      Gehört denn zu einer nicht überbordend karrieregeil werden wollenden Kompetenz nicht mehr als eine trockene Juraprofessur mit Befähigung ein oder zwei Musikinstrumente spielen zu können? Ein berechtigt auf Verbesserung seiner Arbeits- und Einkommensverhältnisse klagender Mitmensch könnte sich vor so einer Juristin jedenfalls auf was gefasst machen.

      • @H.-G- S.:

        Stimmt alles. Aber genau das wollte ich eigentlich auch zum Ausdruck bringen, indem ich "kompetent" (statt "gut") schrieb. Wenn man sich mal das Familienfoto in der Mitte dieses überraschend guten Artikels (wenn man bedenkt, dass es die New York Post ist) anschaut, gruselt's einen nachhaltig:

        http://nypost.com/2014/01/04/tiger-mom-some-groups-are-just-better-than-others/

        • @Ella:

          Tadellos leuchtendes DoppelWeiß steht im Mittelpunkt. Um eine solche "Idylle" würde ich einen großen Bogen machen.

    • @Ella:

      Also das erklärt einiges....Kultur=Rasse... und es passt......

      Ich bin alles andere als ein Experte, aber mir kommt es so vor als würde das wirtschaftliche Vorgehen egal von wem an welchem Ort auch immer....etwas mit Erlernen bzw. Erziehen zu tun haben.....z.B das individuelle Verhältnis zum Geld, Eigentum oder Konkurrenz.......

      Es ist ja auch nicht jeder für die Marktwirtschaft geschaffen oder für ein selbstbestimmtes Leben.....

      Frau Chua hat einfach nur ein selbstverherrlichendes Buch geschrieben um wieder irgendwelche Komplexe zuverarbeiten.....

  • Tja, man kann nicht davon ausgehen, dass Einwanderer die gleichen politischen/sozialen Einstellungen vertreten wie unser verehrter Herr Bax.

    Oft ist eher das Gegenteil der Fall.

    Sei es Thema Homosexualität, Todesstrafe, oder "Ultrakonservative" Leistungsbereitschaft.

    Zumindest letzteres macht aus ihnen dann schlechte Einwanderer, die besser in die USA gehen sollten.

  • Mich verwundert nicht, dass es kulturelle Unterschiede gibt, was den wirtschaftlichen Erfolg angeht.

    Neulich konnte ich das sogar in der Praxis erleben:

    Ich war ich auf dem Geburtstag einer Chinesin eingeladen, ausnahmslos alle chinesischen Gäste hatten Arbeit.

    • @Frank Mustermann:

      Und diese garantiert wahre Anekdote aus dem spannenden Leben von "Frank Mustermann" ist zweifellos von hoher Beweiskraft!

      • @Ella:

        Es ist ja durchaus so, dass hierzu Statistiken existieren. Schaut man sich die Zahlen einmal objektiv an, so wird man erkennen, dass signifikante Unterschiede existieren (und wie immer - Ausnahmen bestätigen die Regel)

         

        https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Publikationen/WorkingPapers/wp36-migranten-am-arbeitsmarkt-in-deutschland.pdf?__blob=publicationFile

        Seite 23...

        • @utopia:

          Wenn "hierzu" Statistiken existieren würden, wäre "Frank Mustermann" nicht auf alberne Anekdoten angewiesen, um seine Vorurteile zu propagieren. In der Studie, die Sie verlinkt haben, kommen Türken, Polen und Kroaten vor, aber keine Chinesen, und auch keine Juden, und auch keine Inder.

          Insofern belegt sie lediglich die ohnehin bekannte Tatsache, dass unterschiedliche Einwanderergruppen unterschiedliche Beschäftigungsquoten haben. Daraus folgt aber ohne weitere Analyse rein gar nichts. Und schon gar nicht irgendein kausaler Zusammenhang mit "Kultur" oder einem ominösen "Volkscharakter!

      • @Ella:

        Kein Beweis, aber meine Erfahrungen haben sich wieder einmal bestätigt.

  • Wenn es wirklich die Kultur der Einwanderer*innen wäre, die über den wirtschalftlichen erfolg dieser Menschen entscheided, dann müsste die Performanz von Menschen aus dem jeweiligen Kulturkreis über verschiedene Einwanderungsländer relativ stabil sein. Es scheint aber, dass Frau Chua nur die amerikanische Perspektive im Blick hat und nicht berücksichtigt wie sich ihre top-performer Völker in anderen Ländern entwickeln. Aber so was verkauft sich halt gut...

    • @Dhimitry:

      Entscheidend ist letztlich, aus welchen Segmenten der Herkunftgesellschaft die Zuwanderer stammen.

      • @Ella:

        warum hat eine kultur vergleichsweise viele "problematische" segmente und eine andere weniger?

        • @Markus Aureehl:

          Ach, schon wieder die "Kultur"! Vielleicht können wir das ja mal an Ihrem Beispiel aufarbeiten. Aus welcher "Kultur" entstammen Sie denn so?

          • @Ella:

            wie die meisten ihrer beiträge ist auch dieser vollkommen nicht gluten-, nein, sondern argumentenfrei.

            auf dieser basis zu diskutieren ist sinnlos.

            • @Markus Aureehl:

              Es ist realtiv einfach zu erklären warum es in manchen Ländern (nicht Kulturen!) vergleichsweise viele "problematische" Segmente gibt. Wenn mit problmatisch z.B. "bildungsfern" gemeint ist, dann hat das meist mit der wirtschaftlichen Stärke bzw. Schwäche bestimmter Länder zu tun.

              • D
                D.J.
                @Dhimitry:

                Nein, einfach ist es sicher nicht. Was ist Henne, was Ei? Wir können natürlich Max Weber ("Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus") zum Idioten erklären und jeglichen Einfluss von Weltanschauungen (die nun mal regional unterschiedlich verteilt sind - siehe die calvinistischen Niederlande) auf wirtschaftlichen Erfolg leugnen. Aber - bei aller Kritik an Weber - ich kenne niemanden, der seine Thesen gänzlich verwirft.

                • 9G
                  95820 (Profil gelöscht)
                  @D.J.:

                  Warum sollten wir Max Weber zum Idioten erklären? Er ist doch so nützlich. Kapitalismus braucht keine protestantische Ethik und keinen Calvinismus. Er ist doch längst selbst Religion.

  • "…Amy Chuas Lob des Drills

    Lerne hart und pinkel wenig…"

     

    Noch Fragen?

     

    In meiner Kindheit wohnte

    "der Klaviergeist" ein paar Häuser weiter; unsere Eltern waren gut bekannt, ich hab ihn nur gehört,

    " nirgend gesehen".

    Irgendwann tourte er mal mit

    "Ivan Reblaus" - aus ein paar Straßen weiter.

     

    Wie in dem klugen Artikel auch wird gern übersehen, daß die Auswahl der Erfolgskriterien ( also was soll als Erfolg begriffen werden bzw gelten),

    das gewünschte Ergebnis zeitigt.

    Kurz - die im Lichte sieht man,

    die/das im Schatten nicht.

  • D
    D.J.

    Gefahr des Kulturalismus - sicher: Menschen aus besimmten Kulturräumen seien "eben so" - und das über Generationen hinweg. Das ist fast ebenso albern wie der Rassismus. Es gibt viel mehr individuelle Einflüsse als die Herkunftskultur. Dafür notwendig ist freilich die Bereitschaft zum Austausch mit den Kulturen des Aufnahmelandes. Herr Bax, würden Sie Probleme in diesem Bereich ausschließlich in den Kulturen des Aufnahmelandes sehen? Mir scheint es so. Ich kenne mich zu wenig mit der Situation in den USA aus (da sicher das Problem der Ethnisierung teils mit besten Absichten in Hinblick auf besondere Förderung). Aber hier: Schwierig wird es dann, wenn ethnisches und/ oder religiöses Überlegenheitsgefühl durch Erziehung näher gebracht wird, das sozusagen bedingungslos ist: Du bist etwas Besseres allein durch dein Sein, nicht durch dein Handeln. Nationalismus und Religion - das ist der Mist. Und eben nicht nur bei "uns".

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Hört sich sehr nach Untertanenerziehung an: "...strenge Hand chinesischer Mütter, die ihren Kindern das Fernsehen, Übernachtungen bei Freunden und sogar Kindergeburtstage verbieten, um sie stattdessen zu Höchstleistungen in der Schule und am klassischen Instrument anzuspornen – zur Not, indem sie damit drohen, die geliebten Stofftiere zu verbrennen. Schon dieses brachiale „Lob der Disziplin“ ließ sich auf die kurze Formel bringen: Chinese Mothers are better than others..."

    Brauchen wir in Deutschland definitiv nicht, damit haben wir in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ganz schlechte Erfahrungen gemacht!

    Kooperation - Solidarität - Empathie - Hilfsbereitschaft sollten die wesentlichen Bestandteile sein, die Kindern vermittelt werden. Stofftiere von Kindern zu verbrennen schafft später nur rücksichtslose traumatisierte Karrieristen, die in ihrem Elfenbeinturm "Vorstandsetage" täglich über Personalfreisetzung nachdenken. Außerdem wie Lohndumping betrieben werden kann, wie Gewerkschaften und Betriebsräte verhindert werden können und wie insgesamt der eigene Bonus auf Kosten anderer noch erhöht werden kann! Thanks Chinese Mothers.

    • D
      D.J.
      @2097 (Profil gelöscht):

      Aber ist Ihnen nicht aufgefallen, dass Sie hier Ihrerseits das Verhalten chinesischer Mütter pauschalisieren (jedenfalls am Ende des Beitrags)?

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @D.J.:

        "Thanks Chinese Mothers"

        Das war Ironie!

        Ist Ihnen das nicht aufgefallen?

        Aber sonst haben Sie nichts zu beanstanden und stimmen meinen Argumenten zu? Erfreulich und vielen Dank.

        • D
          D.J.
          @2097 (Profil gelöscht):

          ""Thanks Chinese Mothers"

          Das war Ironie!"

           

          Das war nicht zu übersehen. Eben eine pauschalisierende Ironie.

          Aber vergessen wir nicht, dass auch chinesische Einwanderer mit weniger erziehungs-fanatischen Müttern oft ökonomisch erfolgreicher sind als zum Beispiel White Anglosaxon Americans. Ob dies ein wesentlicher Maßstab für die Lebensgestaltung sein sollte, ist eine ganz andere Frage, die jede/r für sich selbst entscheiden muss.

          • 2G
            2097 (Profil gelöscht)
            @D.J.:

            Ihre Aussage ist leider auch eine Pauschalisierung, da es keine Statistik gibt, aus der hervorgeht, wie viele chinesische Mütter zu diesen fragwürdigen Erziehungsmethoden greifen und wie viele nicht. Deswegen ist Ihre Annahme auch nicht belegbar. Wir beide sind schon zwei pedantische Individuen! ;-)

            Allerdings ist die Aussage von FREI unten völlig korrekt, nämlich dass "die Befürworter der Hochleistungserziehung, sich die Suizidstatistiken der praktizierenden Länder mal ansehen" sollten.

            Die Suizidrate in den wirtschaftlich führenden asiatischen Ländern ist teilweise bis zu drei Mal so hoch wie bei uns. Gefährdet sind in China besonders Schüler, die unter dem extremen Druck der Vorbereitung auf das Gao Kao (das chinesische Zentralabitur) gelegentlich spontan Suizid begehen.

            Dass jeder selbst entscheiden sollte, ob er diese Verhältnisse anstrebt, ist nicht korrekt, da die Gesellschaft und auch ihre Eliten eine humane Verantwortung insbesondere gegenüber Kindern und Jugendlichen haben, die Verhältnisse so zu gestalten, dass keine Suizide in diesem Ausmaß stattfinden.

            Das sind also keine erstrebenswerten Verhältnisse. Die Schattenseiten sollten nicht verschwiegen werden bei dieser sehr fragwürdigen Propaganda von Frau Amy Chua, auch dann nicht, wenn sie sich auf chinesische Einwanderer bezieht.

            Und dieses Statement ist keine Pauschalisierung.

    • @2097 (Profil gelöscht):

      Danke!!!

      Ich glaube auch nicht, dass das Trumatisieren und das Anerziehen von Psychosen der richtige Weg ist.....

      Vielleicht sollten die Befürworter der Hochleistungserziehung, sich die Suizidstatistiken der praktizierenden Länder mal ansehen.....

  • Der Artikel zeigt die mangelnde Bereitschaft der Deutschen

    Gesellschaft sich auf Augenhöhe und fair mit Erziehungsmodellen anderer,

    durchaus erfolgreicher, Kulturen auseinander zu setzen. Mit solchen

    reflexartigen Verrissen beraubt man sich bedauerlicherweise der Möglichkeit von den Erfolgen

    anderer Kulturen zu lernen. Damit meine ich keine kritiklose Übernahme aber eben auch keine reflexartige Ablehnung. Erkenntnis gedeiht durch fairen Dialog.

    • @Zsolt:

      Der Artikel wurde nicht von der "Deutschen Gesellschaft" verfasst, sondern von Daniel Bax. Und der hat sich sehr wohl "auseinandergesetzt", nur eben nicht mit dem Ergebnis, das Sie sich wünschen, wie es aussieht. Ihm deshalb (reflexhaft?) "reflexartige Ablehnung" unterstellen, ist einfach nur albern. Die Krönung ist allerdings der Satz: "Erkenntnis gedeiht durch fairen Dialog". Himmel hilf!