Amoklauf in Kanada: Schüler tötet vier Menschen
In dem Ort La Loche schoß der Amokläufer vor der Schule um sich. Es ist die schwerste derartige Straftat in dem Land seit einem Vierteljahrhundert.
Regierungschef Justin Trudeau sprach vom „schlimmsten Albtraum aller Eltern“ und von einem „tragischen Tag“. Polizeichefin Levy sagte, die Polizei sei nach einem Notruf angerückt. 45 Minuten nach den Schüssen in der Schule sei ein Verdächtiger festgenommen und seine Waffe beschlagnahmt worden. Nach Angaben von Gemeindebürgermeister Kevin Janvier handelte es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen Schüler der High School. Die Opfer seien Schüler und Angestellte der Schule.
Zeugen sagten dem Fernsehsender CBC, sie hätten mindestens sechs Schüsse in der Schule in der abgelegenen Stadt im Mittleren Westen Kanadas gehört. „Ich bin aus der Schule gerannt“, sagte der Schüler Noel Desjarlais CBC. Alle hätten laut geschrien. „Es sind sechs, sieben Schüsse gefallen, bevor ich draußen war – ich glaube, danach wurde noch mehrere Male geschossen.“
In der Gemeinde La Loche rund 600 Kilometer nördlich von Saskatoon leben etwa 2500 Menschen. Die meisten von ihnen sind Nachkommen der First Nations. „Viele Menschen stehen unter Schock, normalerweise sieht man so etwas im Fernsehen“, sagte Teddy Clark, ein Vertreter der Einwohner.
Die Abgeordnete Georgina Joliebois, früher Bürgermeisterin von La Loche, zeigte sich „schockiert und traurig über die Schießerei“. Brad Wall, Regierungschef von Saskatchewan, sprach von „entsetzlichen Vorkommnissen“ und versprach Unterstützung für die Betroffenen.
Im Vergleich zu den USA sind Amokläufe in Kanada selten. Im Dezember 1989 hatte ein junger Mann in der Polytechnischen Hochschule von Montréal 14 Menschen, darunter zehn Studentinnen, getötet, bevor er sich selbst umbrachte. An der Concordia-Universität in Montréal gab es im August 1992 eine Schießerei mit vier Toten. Trudeau kündigte eine Überprüfung der Waffengesetze an.
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