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Am Ball bleiben

■ betr.: „Mehr als 2.000 Knackis infi ziert“, taz vom 20.10.93

[...] Wenn man im Knastalltag erlebt, unter welchen Bedingungen so mancher BTMler Drogen konsumieren muß, kommt man nicht umhin, sich zu fragen, warum an den vielerorts herrschenden Zuständen von seiten der Justizverwaltungen bzw. deren Minister nichts geändert wird. Denn daß die angesprochenen Drogenmärkte und die Stationspumpen existieren, ist jedem Beamten bekannt, genauso wie die Tatsache, daß dieses nicht wirksam unterbunden werden kann. [...]

Man muß sich auch fragen, ob sich die Justizbehörden und deren Angestellte nicht eines Vergehens im Sinne der gültigen Rechtsprechung schuldig machen, wenn sie auch weiterhin bei ihrer „Wir machen beide Augen zu und wissen von nichts“-Einstellung bleiben und damit wissentlich ein hohes Gesundheitsrisiko für die Inhaftierten in Kauf nehmen. Es bleibt zu hoffen, daß die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Aids-Stiftungen und andere, wie z.B. „JES“, am Ball bleiben und auf die verantwortlichen Stellen Druck von „draußen“ ausüben und eine positive Veränderung für die Betroffenen herbeiführen können. [...] Ralf Schröder, JVA Duisburg

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